Beamte

Absicherung für Beamte: Leitfaden zur optimalen Absicherung

6. März 2025
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☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Beamte benötigen spezielle Absicherungen
  • Als Beamter oder Beamtin bekommst Du Beihilfe von Deinem Dienstherrn. Die Beihilfe ist ein Zuschuss zu Deinen Gesundheitskosten.

📄 Inhalt

Als Beamter oder Beamtin genießt du viele Vorteile: einen sicheren Job, eine vom Dienstherrn garantierte Alimentierungund später eine Pension. Doch dieser Sonderstatus bringt auch besondere Regeln bei der Versicherung für Beamte mit sich. Du stehst größtenteils außerhalb der normalen Sozialversicherung – das bedeutet, bei Krankenversicherung, Dienstunfähigkeit, Altersvorsorge und Haftung gelten eigene Spielregeln. In diesem Ratgeber erfährst du sachlich und verständlich, welche Absicherungen im Staatsdienst wichtig sind und wie du Fallstricke vermeidest. Ziel ist, dass du bestens informiert bist, um Versicherungen für Beamte optimal zu nutzen.

Hinweis: Die folgenden Abschnitte richten sich an dich in der Du-Form und sollen dir einen umfassenden Überblick geben. Wenn du Unterstützung bei der Wahl der passenden Absicherung brauchst, stehen wir dir natürlich gern persönlich zur Seite.

1 Besonderheiten des Beamtenstatus

Bevor wir in die einzelnen Versicherungsthemen eintauchen, lohnt sich ein Blick auf die Besonderheiten des Beamtenstatus. Als Beamtin oder Beamter bist du nicht wie normale Angestellte in alle Sozialversicherungen eingebunden. Das bringt einige Unterschiede mit sich:

  • Keine Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung: Beamte zahlen nicht in die gesetzliche Rentenkasse ein und sind von der Arbeitslosenversicherung befreit. Hintergrund ist, dass du einen Anspruch auf Ruhegehalt (Pension) hast und praktisch unkündbar bist. Im Falle einer Dienstunfähigkeit oder im Ruhestand zahlt der Staat deine Versorgung aus Steuermitteln. Allerdings bedeutet das auch, dass du eigenverantwortlich für zusätzliche Altersvorsorge sorgen musst (dazu später mehr) und im Fall einer vorzeitigen Entlassung oder eines freiwilligen Austritts kein Anspruch auf Arbeitslosengeld I besteht.

  • Spezielle Gesundheitsvorsorge: Für Beamte gilt das Prinzip der Beihilfe. Dein Dienstherr beteiligt sich nicht an der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern erstattet dir im Krankheitsfall einen Teil der entstandenen Kosten. Deshalb sind viele Beamte privat krankenversichert (Details dazu im nächsten Abschnitt).

  • Dienst- statt Berufsunfähigkeit: Das Beamtenrecht kennt anstelle der Berufsunfähigkeit den Begriff Dienstunfähigkeit. Hier entscheidet ein Amtsarzt, ob du aus gesundheitlichen Gründen deinen Dienst nicht mehr ausüben kannst. Die Kriterien sind teilweise anders als bei einer üblichen Berufsunfähigkeit. Dies hat Einfluss darauf, wie du deine Arbeitskraft absichern solltest – eine einfache BU-Versicherung reicht für Beamte oft nicht aus, eine spezielle Dienstunfähigkeitsklausel ist wichtig. Dazu ebenfalls später mehr.

  • Haftung im Dienst: Anders als ein Arbeitnehmer haftest du in gewissen Fällen persönlich, wenn du während deiner Amtsausübung einen Schaden verursachst. Zwar übernimmt der Staat bei Amtspflichtverletzungen zunächst die Verantwortung gegenüber Geschädigten (Stichwort Amtshaftung), kann aber bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz Regress bei dir nehmen. Vereinfacht gesagt: Bist du im Dienst (z.B. als Lehrkraft oder Polizist) unachtsam und es entsteht ein Schaden, kann es sein, dass du selbst mit deinem Privatvermögen haften musst. Daher gibt es für Beamte die Diensthaftpflichtversicherung, die dich in solchen Fällen schützt.

  • Strikte Pflichten und kein Streikrecht: Als Beamter bist du zur Verfassungstreue verpflichtet und darfst nicht streiken. Diese besonderen Pflichten werden durch die oben genannten Privilegien (z.B. Lebenszeitbeamter = quasi Unkündbarkeit, Versorgung durch den Staat) ausgeglichen. Für deine Absicherung bedeutet das vor allem: Deine Existenz ist durch das Dienstverhältnis gut geschützt, aber für bestimmte Risiken musst du privat vorsorgen, da der Dienstherr sie nicht abdeckt.

Zusammengefasst: Absicherung im Staatsdienst ist ein eigenes Thema. Du solltest wissen, welche Bereiche vom Staat abgedeckt werden und wo private Versicherungen einspringen müssen. Im Folgenden gehen wir die wichtigsten Versicherungen für Beamte durch – von Krankenversicherung über Dienstunfähigkeit bis hin zu Haftpflicht und Co.

2 Private Krankenversicherung und Beihilfe

Die Krankenversicherung ist für Beamte ein zentrales Thema. Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung für Beamte (PKV). Allerdings ist die Entscheidung oft aufgrund der Beihilfe vorgezeichnet: Die meisten Beamten entscheiden sich für eine Private Krankenversicherung, weil der Dienstherr einen Teil der Krankheitskosten übernimmt.

Wie funktioniert die Beihilfe?
Die Beihilfe ist ein staatlicher Zuschuss, der einen prozentualen Anteil deiner Arzt- und Behandlungskosten abdeckt. In vielen Fällen erhalten aktive Beamte 50 % Beihilfe auf beihilfefähige Aufwendungen. Hast du Kinder oder einen/eine beihilfeberechtigte/n Ehepartner/in, kann der Satz höher liegen (z.B. 70 % für berücksichtigungsfähige Kinder). Im Ruhestand erhöht sich der Beihilfesatz für dich selbst meist auf 70 %. Das bedeutet konkret: Der Staat erstattet beispielsweise 50 % deiner Arztrechnungen und Medikamentenkosten – für den verbleibenden Anteil von 50 % brauchst du eine Krankenversicherung.

Private Krankenversicherung (PKV) für Beamte:
Hier kommt die PKV ins Spiel. Als Beamter kannst du einen speziellen Beihilfe-Tarif bei einer privaten Krankenversicherung abschließen, der genau den Teil abdeckt, den die Beihilfe nicht bezahlt. Da die Versicherung also nur z.B. 50 % der Kosten tragen muss, sind die Beiträge oft entsprechend günstiger als eine Vollversicherung. Dies ist ein großer Vorteil der PKV für Beamte: Du bekommst hochwertige medizinische Versorgung, bist privat versichert, zahlst aber nur für den prozentualen Anteil (Restkostenversicherung). Wichtig zu wissen: Zusätzlich zur privaten Krankenversicherung musst du auch eine Pflegepflichtversicherung abschließen (analog zur Pflegeversicherung in der GKV). Bei privaten Anbietern gibt es dafür ebenfalls Beihilfe-tarifliche Lösungen, denn im Pflegefall gewährt der Dienstherr ebenfalls Beihilfe.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):
Natürlich steht es dir frei, in der gesetzlichen Krankenkasse zu bleiben oder dort freiwillig Mitglied zu werden. Allerdings erhältst du dann keinen Arbeitgeberanteil vom Staat. Das heißt, du müsstest den vollen Beitrag (den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) allein zahlen. Für viele Beamte ist das deutlich teurer als die Kombination aus Beihilfe und PKV. Einige Bundesländer haben jedoch in jüngerer Zeit eine pauschale Beihilfe eingeführt. Diese ermöglicht Beamten, sich gesetzlich zu versichern, wobei der Dienstherr einen Zuschuss zum GKV-Beitrag zahlt (meist etwa in Höhe des hälftigen Beitrags). Dieses Modell – auch als Hamburger Modell bekannt, da Hamburg es als erstes eingeführt hat – schafft eine echte Wahlmöglichkeit zwischen PKV und GKV für Beamte. Je nach Bundesland kannst du also prüfen, ob es diese Option gibt. Falls ja, übernimmt der Staat dann z.B. 50 % deines Krankenkassenbeitrags zur GKV. Dies kann attraktiv sein, wenn du z.B. mitversicherte Familienangehörige hast, weil in der GKV Kinder und nicht berufstätige Partner kostenlos mitversichert sind. In der PKV hingegen braucht jede Person einen eigenen Vertrag (wobei Kinder ebenfalls Beihilfe bekommen können, meist 80 %).

Worauf solltest du achten?
Die private Krankenversicherung für Beamte bietet viele Vorteile (guter Leistungskatalog, schnelle Termine, geringere Kosten durch Beihilfe). Dennoch gibt es Punkte, die du beachten solltest:

  • Tarifwahl: Wähle einen Tarif, der beihilfekonform ist und zu deinen Bedürfnissen passt. Es gibt zahlreiche Anbieter mit speziellen Beamtentarifen. Achte auf Leistungen wie z.B. Zweibettzimmer/Einbettzimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung, Zahnersatz etc. Günstige Tarife haben manchmal Leistungsausschlüsse oder Selbstbehalte – überlege, was dir wichtig ist. Ein Beihilfe-Ergänzungstarif kann sinnvoll sein, um Kosten abzudecken, die Beihilfe und Grundtarif nicht übernehmen (z.B. bestimmte Brillen oder Heilpraktikerleistungen, je nach Regelung).

  • Zukunft der Beiträge: Private Versicherungen kalkulieren nach Alter – Beiträge können im Laufe der Jahre steigen. Als Beamter hast du zwar im Alter höhere Beihilfe (70 %), aber plane dennoch langfristig. Eine solide PKV-Police und regelmäßige Rücklagen helfen, im Alter bezahlbar versichert zu bleiben.

  • Wechsel und Bindung: Einmal PKV, immer PKV? – Nicht unbedingt, aber ein Wechsel zurück in die GKV ist für Beamte oft schwierig, besonders im fortgeschrittenen Alter oder wenn das Gehalt (Besoldung) über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Überlege dir den Schritt in die PKV gut. Mit der pauschalen Beihilfe gibt es zwar mancherorts die Möglichkeit, freiwillig in der GKV zu bleiben, doch die klassische Konstellation Beihilfe + PKVist in vielen Fällen finanziell vorteilhaft.

Tipp: Als Berufseinsteiger (Beamtenanwärter/in, Referendar/in) bieten viele Versicherer Anwärtertarife an. Diese sind stark vergünstigt, um jungen Beamten den Einstieg in die PKV zu erleichtern. Du kannst später in den normalen Beamtentarif wechseln. Es ist sinnvoll, frühzeitig einen passenden Anbieter zu wählen, da du zu Beginn in der Regel gesund bist und problemlos aufgenommen wirst. So sicherst du dir niedrige Beiträge und umfassenden Schutz von Anfang an.

3 Dienstunfähigkeitsversicherung: Schutz bei Ausfall

Die Vorstellung mag unangenehm sein, aber was passiert, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deinen Dienst nicht mehr ausüben kannst? Für diesen Fall ist die Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte da. Sie ist im Grunde das Pendant zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Angestellte – jedoch auf die speziellen Bedingungen im Beamtenverhältnis zugeschnitten.

Warum braucht ein Beamter eine Dienstunfähigkeitsversicherung?
Du hast doch eine sichere Stellung, und der Staat sorgt für dich, oder? Das stimmt nur teilweise. Zwar erhält ein verbeamteter Mensch im Falle der versetzten Dienstunfähigkeit ein Ruhegehalt (Pension), aber es gibt erhebliche Einschränkungen:

  • Beamte auf Widerruf und Probe: Bist du noch in der Ausbildung (z.B. Referendar/in) oder auf Probe verbeamtet, hast du keinen Anspruch auf ein Ruhegehalt, falls du dienstunfähig wirst. Das bedeutet, dass du im schlimmsten Fall ohne finanzielle Absicherung dastehst, wenn dich z.B. eine schwere Krankheit oder ein Unfall dauerhaft dienstunfähig macht. Der Dienstherr kann dich entlassen, und mangels Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung bekommst du auch keine Erwerbsminderungsrente. Hier klafft eine gefährliche Lücke!

  • Junge Beamte auf Lebenszeit: Auch nach der Verbeamtung auf Lebenszeit gilt: Ein Ruhegehalt bekommst du erst, nachdem du mindestens fünf Jahre Dienst geleistet hast. In den ersten fünf Dienstjahren hättest du also ebenfalls keinen Pensionsanspruch bei Dienstunfähigkeit. Und selbst danach ist das Ruhegehalt am Anfang sehr niedrig, weil die Pensionsansprüche erst mit den Jahren wachsen. Beispiel: Nach 5 Dienstjahren beträgt die Pension nur einen Bruchteil deines letzten Gehalts (die Höchstpension ~71 % erreichst du erst nach ca. 40 Jahren Dienst). Mit z.B. 10 oder 15 Dienstjahren liegt deine Pensionsanspruch deutlich unter deinem aktuellen Gehalt. Kannst du mit, sagen wir, 20 % oder 30 % deines letzten Einkommens leben? Die meisten nicht – deine Fixkosten bleiben ja ähnlich.

  • Vergleich zu Angestellten: Ein Angestellter bekäme im Fall der vollen Erwerbsminderung eine gesetzliche Rente (die zwar auch nicht üppig ist, aber vorhanden) und meist hat er eine private BU-Versicherung. Als Beamter musst du auf eine eigenständige Absicherung setzen, weil die staatliche Versorgungslösung im Zweifel erst spät oder gering greift.

Dienstunfähig ist nicht gleich berufsunfähig:
Der besondere Knackpunkt: Dienstunfähigkeit wird – anders als Berufsunfähigkeit – vom Amtsarzt festgestellt. Es genügt bereits, dass du deinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen nicht voll erfüllen kannst. Es muss nicht heißen, dass du gar keiner Arbeit mehr nachgehen könntest. Theoretisch könntest du noch zu z.B. 70 % arbeitsfähig sein, aber wenn abzusehen ist, dass du deinen Beamtenpflichten dauerhaft nicht voll nachkommen kannst, wirst du als dienstunfähig in den Ruhestand versetzt.

Eine normale Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt allerdings nur, wenn du mindestens 50 % berufsunfähig bist, gemessen an deiner zuletzt ausgeübten Tätigkeit. Hier entsteht ein Problem: Du könntest vom Dienstherrn wegen Dienstunfähigkeit pensioniert werden, während ein Versicherer (ohne DU-Klausel) sagt: „Du bist noch nicht zu 50 % berufsunfähig, wir zahlen nicht.“ Das bedeutet im Klartext: Ohne Dienstunfähigkeitsklausel hättest du im Ernstfall evtl. kein Einkommen, obwohl du aus dem Dienst ausscheiden musstest.

Die Lösung – Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen:
Eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist im Prinzip eine BU-Versicherung mit einer speziellen Klausel, die den Dienstunfähigkeitsfall anerkennt. Das heißt, wenn ein Amtsarzt deine Dienstunfähigkeit feststellt und du entlassen oder in den Ruhestand versetzt wirst, genügt in der Regel dieses Gutachten, damit die Versicherung zahlt. Die Versicherung prüft nicht noch einmal separat, ob du berufsunfähig bist, sondern akzeptiert die amtsärztliche Entscheidung. Damit erhältst du zügig die vereinbarte monatliche Rente aus deiner Police.

Für wen ist der Schutz besonders wichtig?
Kurz gesagt: für alle Beamten, die finanziell auf ihr Einkommen angewiesen sind – und das trifft wohl auf die meisten zu. Besonders kritisch ist es für:

  • Beamte auf Widerruf/Probe: Unbedingt ab Absicherung vom ersten Tag an denken. Oft bieten Versicherer spezielle Starter- oder Anwärterkonditionen für diese Gruppe, damit du direkt zu Beginn einen Schutz hast. Warte nicht, bis du „auf Lebenszeit“ ernannt bist, denn gerade in der Ausbildung kann etwas passieren und dann stehst du ohne Versorgung da.

  • Junge Beamte auf Lebenszeit (<5 Dienstjahre): Hier droht sonst die Lücke mangels Ruhegehalt. Ein privater Schutz schließt diese Lücke.

  • Beamte mit Familie oder finanziellen Verpflichtungen: Wenn du z.B. eine Familie ernährst oder ein Haus abzahlst, ist es essenziell, dein Einkommen auch im Falle einer dauerhaften Erkrankung zu sichern. Sonst gefährdest du die finanzielle Existenz deiner Lieben.

  • Alle, die ihren Lebensstandard halten wollen: Auch wenn du schon länger im Dienst bist und eine gewisse Pensionsanwartschaft erworben hast, wird diese i.d.R. nicht reichen, um dein volles Einkommen zu ersetzen. Eine DU-Versicherung kann die Differenz zwischen Pension und letztem Gehalt ausgleichen. So musst du im Ernstfall dein Lebensniveau nicht drastisch reduzieren.

Worauf solltest du beim Abschluss achten?
Die Dienstunfähigkeitsversicherung Beamte sollte möglichst folgende Punkte erfüllen:

  • Echte DU-Klausel: Stelle sicher, dass der Tarif eine vollwertige Anerkennung der Dienstunfähigkeit als Leistungsgrund enthält. Es gibt Tarife, die das automatisch für Beamte vorsehen oder als Zusatz einschließen.

  • Höhe der Rente: Überlege, wie viel monatliche Rente du im Ernstfall benötigst. Orientiere dich am besten an deinem Netto-Einkommen minus evtl. Ruhegehalt. Junge Beamte ohne Ruhegehaltanspruch benötigen fast den vollen Betrag, ältere Beamte können die zu erwartende Pension einrechnen und die Differenz absichern. Ein gängiger Richtwert ist, ca. 70–80 % deines Netto-Einkommens als BU/DU-Rente zu versichern, um auch langfristig finanziell zurechtzukommen.

  • Laufzeit: Die Versicherung sollte idealerweise bis zum Pensionsalter laufen (z.B. 67 Jahre), damit die Leistung bis zum Eintritt der regulären Pension gezahlt würde.

  • Gesundheitsfragen: Schließe die Versicherung möglichst früh ab, solange du jung und gesund bist. Die Gesundheitsprüfung ist dann einfacher zu bestehen und der Beitrag günstiger. Falls du Vorerkrankungen hast, kann ein unabhängiger Vergleich sinnvoll sein, um einen Versicherer zu finden, der dich zu guten Konditionen nimmt (Stichwort: Risikovoranfrage).

  • Kosten: Natürlich spielt der Beitrag eine Rolle. Doch achte nicht nur auf den Preis – viel wichtiger sind die Bedingungen im Leistungsfall. Eine etwas teurere Police mit zuverlässiger Klausel und Verzicht auf abstrakte Verweisung etc. ist Gold wert, wenn wirklich etwas passiert.

Fazit: Eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist für Beamte fast unverzichtbar, um das Risiko eines vorzeitigen Dienstausfalls abzusichern. Sie gibt dir und deiner Familie finanzielle Sicherheit, falls du deinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst. Wenn du dazu Fragen hast oder Unterstützung bei der Auswahl eines passenden Tarifs brauchst, helfen wir dir gern weiter – hier ist eine individuelle Beratung besonders sinnvoll, um den optimalen Schutz zu finden.

4 Altersvorsorge für Beamte: Warum trotz Pension Vorsorge nötig ist

Beamte werden im Alter durch den Staat versorgt – Pension statt Rente. Das klingt komfortabel, und tatsächlich fallen die Pensionen im Durchschnitt höher aus als die gesetzlichen Renten. Dennoch solltest du das Thema Altersvorsorge für Beamte nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es gibt mehrere Gründe, warum zusätzliche Vorsorge trotz Pension wichtig ist:

1. Die Pension deckt oft nicht 100 % deines letzten Gehalts.
Das Beamtenpensionsrecht sieht in der Regel vor, dass du nach 40 Dienstjahren ca. 71 % deines letzten ruhegehaltsfähigen Gehalts als Pension bekommst (das ist der Höchstsatz; pro Dienstjahr etwa 1,79 % des Endgehalts). Erreichst du diese 40 Jahre nicht, liegt der Prozentsatz entsprechend niedriger. Viele Beamte treten aber z.B. erst mit Mitte/Ende 20 in den Dienst ein (Studium, Vorbereitungszeit) oder scheiden vor Erreichen der vollen Dienstzeit aus. Dann bekommst du vielleicht 50 % oder 60 % deines Endgehalts als Ruhegehalt. Überlege, ob du mit diesem Einkommensniveau im Alter zufrieden wärst. Meistens entsteht eine Versorgungslücke, wenn keine zusätzliche private Rente vorhanden ist – insbesondere wenn du deinen Lebensstandard halten möchtest.

2. Keine gesetzliche Rente, keine Betriebsrente.
Während Angestellte oft eine gesetzliche Rente plus eine Betriebsrente (oder private Rente) haben, hast du als Beamter ausschließlich die staatliche Pension. Zusätzliche Quellen wie die betriebliche Altersvorsorge entfallen im Beamtenverhältnis. Es liegt also an dir, privat vorzusorgen, damit du im Ruhestand mehrere Standbeine hast.

3. Änderungen und Versorgungsabschläge.
Die Staatsfinanzen und Pensionen stehen immer wieder im politischen Fokus. Zwar sind Kürzungen bestehender Ansprüche schwierig (Bestandsschutz), aber es gab z.B. schon Anhebungen der Pensionsalter, Kürzungen der Pensionshöchstsätze in der Vergangenheit oder Einführung von Versorgungsabschlägen bei vorzeitigem Ruhestand. Auch müssen Pensionäre volle Krankenversicherungsbeiträge (für ihren PKV-Anteil) zahlen und die Pensionen voll versteuern, was die Netto-Pension schmälert. Daher ist es klug, finanziell Puffer einzuplanen.

4. Flexibilität und Wünsche im Alter:
Vielleicht möchtest du früher in Pension gehen, als es die Regelaltersgrenze vorsieht, oder dir im Ruhestand etwas gönnen (Reisen, Hobbies, ein Ferienhaus). Mit nur der staatlichen Pension könnte das Budget knapp werden. Private Altersvorsorge schafft dir hier mehr Freiheit.

Welche Vorsorge-Möglichkeiten haben Beamte?
Glücklicherweise stehen Beamten dieselben Produkte zur Verfügung wie anderen auch. Einige Beispiele:

  • Riester-Rente: Beamte gelten als förderberechtigt (da sie in einem Versorgungssystem abgesichert sind, das der gesetzlichen Rentenversicherung gleichgestellt ist). Das bedeutet, du kannst die Riester-Förderung nutzen – staatliche Zulagen und ggf. Steuervorteile – um privat vorzusorgen. Gerade für Beamte mit Familie (Zulagen für Kinder!) kann Riester interessant sein. Beachte aber die Versteuerung der späteren Renten und Produktkosten.

  • Private Rentenversicherung / Rürup (Basisrente): Eine klassische private Rentenversicherung gegen laufenden Beitrag oder Einmalbeitrag kann eine ergänzende lebenslange Rente sichern. Die Rürup-Rente ist steuerlich gefördert (Beiträge als Sonderausgaben absetzbar) und auch für Beamte eine Option, um zusätzlich Kapital fürs Alter aufzubauen, gerade wenn du viel versteuern musst und im Alter eine zusätzliche Rente haben willst.

  • Investment und Sparpläne: Du kannst natürlich auch eigenständig Vermögen aufbauen – z.B. in ETFs/Fonds, Aktien oder Immobilien. Wichtig ist, dass du überhaupt etwas tust. Viele Beamte verlassen sich rein auf die Pension und verschenken so Chancen, sich ein finanzielles Polster zu schaffen. Als Beamter hast du den Vorteil eines sicheren Einkommens, was regelmäßiges Sparen gut planbar macht.

  • Zusatzversorgung für Hinterbliebene: Denk bei der Altersvorsorge auch an deine Familie. Zwar gibt es für Beamte eine Hinterbliebenenversorgung (Witwen- und Waisenpension), doch diese beträgt in der Regel nur einen Anteil deiner Pension (z.B. 55–60 % für Ehepartner). Falls du deutlich mehr absichern möchtest, könntest du z.B. eine Risikolebensversicherung in Betracht ziehen (siehe auch „Weitere sinnvolle Versicherungen“), um im Todesfall zusätzlich Kapital bereitzustellen.

Tipp: Überlege dir frühzeitig, wie du dir deinen Ruhestand vorstellst und ob die zu erwartende Pension dafür ausreicht. Lass dir am besten ausrechnen, was du an Ruhegehalt zu erwarten hast (es gibt entsprechende Pensionsrechner oder du fragst bei deinem Dienstherrn nach einer Prognose). Identifiziere die Lücke zu deinem Wunsch-Nettoeinkommen im Alter. Diese Lücke kannst du dann gezielt mit privaten Sparplänen oder Versicherungen füllen.

Zusammengefasst: Trotz Pension ist Vorsorge nötig, um keine bösen Überraschungen im Alter zu erleben. Schon mit kleinen monatlichen Beträgen, über Jahrzehnte angelegt, kannst du dir eine ansehnliche Zusatzrente sichern. Und denke daran – was du heute für später tust, verschafft dir Sicherheit und Unabhängigkeit. Wenn du unsicher bist, welche Form der Altersvorsorge für dich als Beamten am besten passt, helfen wir dir gerne mit einer persönlichen Beratung weiter.

5 Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung im öffentlichen Dienst

Auch abseits von Gesundheit und Altersvorsorge gibt es Risiken, vor denen man sich schützen sollte. Zwei wichtige Bereiche sind Haftpflicht (Schadensersatzpflicht gegenüber Dritten) und Rechtsschutz (Kostenübernahme bei Rechtsstreitigkeiten). Was gilt hier speziell für Beamte?

Private Haftpflichtversicherung – ein Muss, auch für Beamte:
Eine Private Haftpflichtversicherung sollte jeder haben, egal ob Beamter oder nicht. Sie schützt dich davor, finanzielle ruinöse Forderungen begleichen zu müssen, wenn du im Alltag jemandem einen Schaden zufügst. Beispielsweise: Du beschädigst aus Versehen fremdes Eigentum oder verursachst einen Unfall, bei dem jemand verletzt wird. Als Verursacher haftest du laut Gesetz unbegrenzt mit deinem gesamten Vermögen. Solche Schadenssummen (z.B. Personenschäden mit lebenslanger Invalidität) können in die Millionen gehen. Die Haftpflichtversicherung übernimmt berechtigte Forderungen und wehrt unberechtigte notfalls vor Gericht ab. Für wenige Euro im Monat erhältst du so einen existenziellen Schutz.

Für Beamte ist die private Haftpflicht nicht minder wichtig – im Gegenteil, sie deckt alle privaten Lebensbereiche ab, denn dein Dienstherr kommt für private Missgeschicke natürlich nicht auf. Stell dir z.B. vor, du verursachst als Fußgänger einen Verkehrsunfall oder dein Wasserschlauch zuhause platzt und flutet die Mietwohnung darunter – ohne Haftpflicht zahlst du das alles selbst. Mit einer Haftpflichtversicherung hast du hier Ruhe.

Diensthaftpflichtversicherung – spezieller Schutz im Dienst:
Wie weiter oben bei den Besonderheiten erwähnt, können Beamte in Ausübung ihres Dienstes unter Umständen selbst haften. Typische Beispiele: Ein Lehrer verletzt seine Aufsichtspflicht auf einem Schulausflug, ein Polizist beschädigt in einer Einsatzhandlung fremdes Eigentum, ein Beamter verliert seinen Dienstschlüssel und es müssen teure Schließanlagen ausgetauscht werden. In solchen Fällen springt keine private Haftpflicht (im Standardtarif) ein, da es im direkten Zusammenhang mit deiner beruflichen Tätigkeit steht. Hierfür gibt es die Diensthaftpflichtversicherung (Amtshaftpflicht).

Eine Diensthaftpflicht ist oft als Erweiterung in guten Privathaftpflicht-Tarifen enthalten oder kann gegen Aufpreis hinzugefügt werden. Alternativ bieten einige Berufsverbände oder Gewerkschaften für ihre Mitglieder einen entsprechenden Schutz an. Prüfe auf jeden Fall, ob du als Beamter solche Risiken abgedeckt hast. Für Lehrkräfte und Polizisten wird eine Diensthaftpflicht besonders empfohlen, da das Gefahrenpotenzial in diesen Berufen als hoch gilt. Wichtig: Die Diensthaftpflicht zahlt, wenn du aufgrund fahrlässiger (nicht vorsätzlicher) Verletzung deiner Dienstpflichten vom Dienstherrn oder Dritten in Regress genommen wirst. In vielen Bundesländern sind Beamte bei leichter Fahrlässigkeit geschützt (der Staat verzichtet auf Regress), aber bei grober Fahrlässigkeit kann es teuer werden. Mit einer Versicherung musst du dir darüber weniger Sorgen machen.

Rechtsschutzversicherung – sinnvoll für den Ernstfall:
Recht haben und Recht bekommen sind bekanntlich zwei Paar Schuhe. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten für Anwalt, Gericht und ggf. Gutachter, wenn du deine rechtlichen Interessen wahren musst. Für Beamte gibt es hier zwei relevante Bereiche: privater Rechtsschutz und Berufs-Rechtsschutz (Dienst-Rechtsschutz).

  • Privater und Verkehrs-Rechtsschutz: Diese Komponenten gelten für alltägliche Lebensbereiche, z.B. Verkehr (Unfallsachen, Führerscheinentzug), Verträge, Schadenersatzforderungen, Steuerrechtsstreitigkeiten, Strafrecht (wenn du dich gegen einen Vorwurf verteidigen musst) etc. Als Beamter unterscheidest du dich hier nicht von anderen – wenn du viel Auto fährst, ist ein Verkehrs-Rechtsschutz sinnvoll, und generell kann privater Rechtsschutz hilfreich sein, wenn man nicht bei jedem Problem die Kosten scheuen möchte, einen Anwalt einzuschalten. Allerdings gilt auch: Rechtsschutz ist keine existenzielle Versicherung wie Haftpflicht oder DU. Viele kommen ein Leben lang ohne Rechtsschutz aus, andere sind froh, ihn zu haben, wenn mal ein Konflikt eskaliert. Es ist letztlich eine Komfort- und Sicherheitsfrage.

  • Berufs-Rechtsschutz für Beamte: Hier geht es um rechtliche Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit deinem Dienstverhältnis. Z.B. wenn du dich gegen eine dienstliche Beurteilung wehren willst, in einem Disziplinarverfahren anwaltlichen Beistand brauchst oder bei Streit um Versetzung, Beförderung, Arbeitszeit, Besoldung etc. Für Angestellte im öffentlichen Dienst bieten manche Rechtsschutzversicherungen einen Arbeitsrechtsschutz – bei Beamten fällt dies unter Verwaltungsrechtsschutz (weil das Dienstverhältnis hoheitlich ist). Nicht jede allgemeine Rechtsschutzpolice deckt das mit ab, oft ist ein extra Baustein oder ein spezieller Tarif nötig, der Verwaltungs-Rechtsschutz für Beamte einschließt. Wenn du eine solche Absicherung möchtest, achte bei der Tarifauswahl darauf. Alternativ sind viele Beamte in Gewerkschaften oder Berufsverbänden, die ihren Mitgliedern Rechtsschutz in Dienstangelegenheiten bieten. Beispielsweise der DBB Beamtenbund oder die GEW für Lehrer unterstützen ihre Mitglieder bei rechtlichen Streitigkeiten mit dem Dienstherrn. Diese Mitgliedschaft kann eine Rechtsschutzversicherung teilweise ersetzen. Bist du allerdings nicht organisiert oder möchtest unabhängig davon Vorsorge haben, kannst du über eine Berufs-Rechtsschutzversicherung nachdenken.

Worauf achten?
Falls du einen Rechtsschutz abschließt, ist wichtig zu wissen, dass Versicherer oft Wartezeiten (meist 3 Monate) haben, bevor man den Schutz nutzen kann, und laufende oder absehbare Konflikte nicht versicherbar sind. Außerdem werden bestimmte Streitigkeiten (z.B. vorsätzliche Straftaten, einige beamtenrechtliche Angelegenheiten wie Statusfragen) ggf. ausgeschlossen oder nur im Rahmen einer Diensthaftpflicht mitversichert. Lass dich im Zweifel beraten, welcher Umfang für dich sinnvoll ist. Es gibt Kombi-Pakete (Privat, Beruf, Verkehr, Immobilienrechtsschutz etc.). Als Beamter könnte ein Paket Privat + Verkehr + Beruf (Verwaltung) passend sein.

Fazit: Eine private Haftpflichtversicherung ist absolut unverzichtbar – hier solltest du keinesfalls darauf verzichten, denn das Risiko ist enorm und der Beitrag gering. Eine Diensthaftpflicht ist aus unserer Sicht für viele Beamte sehr wichtig, vor allem wenn dein Beruf mit Aufsichts- oder Eingriffspflichten einhergeht. Die Rechtsschutzversicherung gehört eher zu den Versicherungen, die „nice to have“ sind, aber nicht für jeden ein Muss. Sie kann dir jedoch im Ernstfall viel Geld und Nerven sparen. Überlege dir, wie hoch das Konfliktpotenzial in deinem Leben und Beruf ist. Im Zweifel gilt: Lieber haben als brauchen – sofern es das Budget zulässt.

6 Weitere sinnvolle Versicherungen für Beamte

Neben den bisher genannten großen Themen gibt es noch einige weitere Versicherungen, die für Beamte je nach individueller Situation sinnvoll sein können. Hier einige Beispiele, die du in Erwägung ziehen solltest:

  • Unfallversicherung: Als Beamter bist du in der Regel bei einem Dienstunfall (also Unfall während der Ausübung des Dienstes oder auf dem Weg dorthin) über die Unfallfürsorge deines Dienstherrn abgesichert. Das heißt, es gibt Leistungen ähnlich der gesetzlichen Unfallversicherung für Arbeitnehmer. Aber was ist mit Unfällen in der Freizeit? Hier greift nur deine Krankenversicherung zur Behandlung, jedoch bekommst du keine finanzielle Entschädigung für dauerhafte Schäden. Eine private Unfallversicherung zahlt dir bei Invalidität nach einem Unfall ein zuvor vereinbartes Kapital oder eine Rente. Das kann z.B. wichtig sein, um dein Haus behindertengerecht umzubauen oder Einkommensverluste abzufedern. Wenn du in deiner Freizeit Hobbys hast, die ein gewisses Risiko bergen (Sport, Motorradfahren, etc.), oder du einfach grundsätzlich gegen das Unfallrisiko vorsorgen willst, ist diese Versicherung sinnvoll. Sie ist kein Ersatz für eine Dienstunfähigkeits- oder Berufsunfähigkeitsversicherung, aber kann eine nützliche Ergänzung darstellen – speziell für Unfälle, die nicht im Dienst passieren.

  • Risikolebensversicherung: Deine Angehörigen sind über das Beamtenversorgungsrecht teilweise abgesichert, z.B. erhalten Ehepartner eine Witwen- oder Witwerpension und Kinder eine Waisenversorgung, falls dir etwas zustößt. Allerdings sind diese Hinterbliebenenbezüge oft nur ein Anteil deiner letzten Bezüge. Wenn du z.B. ein Haus abzubezahlen hast oder kleine Kinder, reicht die Hinterbliebenenversorgung womöglich nicht aus, um den Lebensstandard deiner Familie zu halten oder finanzielle Verpflichtungen zu decken. Eine Risikolebensversicherung zahlt im Todesfall eine zuvor festgelegte Summe an die begünstigten Hinterbliebenen. Damit können z.B. Restschulden abgelöst oder Ausbildungskosten der Kinder gedeckt werden. Für Beamte gibt es hier keine Besonderheiten – die Tarife sind für alle gleich – aber durch eure hohe Beschäftigungssicherheit bekommt ihr oft gute Konditionen (manche Versicherer fragen auch den Beruf, Beamter wird meist als risikoarm eingestuft). Insbesondere wenn dein Partner finanziell von dir abhängig ist oder ihr gemeinsam Kredite habt, solltest du über eine Risikolebensversicherung nachdenken.

  • Pflegezusatzversicherung: Wie alle Menschen wirst du im Pflegefall zunächst durch die Pflegepflichtversicherung versorgt (als Beamter entweder die private Pflegepflicht oder über die gesetzliche Kasse, je nachdem, wo du krankenversichert bist). Diese Versicherung trägt aber nur einen Teil der Kosten, die bei einer Pflegebedürftigkeit entstehen – es bleibt fast immer ein Eigenanteil, der schnell mehrere Tausend Euro im Monat betragen kann (z.B. Heimkosten). Dieser Eigenanteil kann dein Erspartes auffressen oder muss im schlimmsten Fall von deinen Angehörigen mitgetragen werden. Eine Pflegezusatzversicherung (etwa in Form einer Pflegetagegeldversicherung) zahlt dir im Pflegefall einen festen Geldbetrag, den du frei für die Finanzierung deiner Pflege einsetzen kannst. Sie ist zwar kein spezifisches Beamten-Thema (das betrifft alle gleichermaßen), aber viele Experten raten insbesondere Personen mit höherem Einkommen, frühzeitig eine solche Absicherung abzuschließen. Als Beamter mit verbeamteter Partnerin/Partner könnte es doppelt wichtig sein, da beide nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung sind – es gibt kein „Auffangnetz“ über die Sozialhilfe, solange Pensionen und Beihilfen da sind. Privates Pflege-Polster schafft Sicherheit.

  • Hausrat- und Wohngebäudeversicherung: Diese Versicherungen sind nicht beamten-spezifisch, aber wir erwähnen sie der Vollständigkeit halber. Hausratversicherung deckt Schäden z.B. durch Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl an deinem Inventar ab. Wohngebäudeversicherung ist relevant, wenn du Immobilieneigentum besitzt – sie versichert das Gebäude gegen Feuer, Sturm/Hagel, Leitungswasser etc. Diese Policen sollte jeder nach Bedarf haben, unabhängig vom Beruf. Beamte erhalten hier manchmal Rabatte (Stichwort „öffentlicher Dienst Rabatt“ bei einigen Versicherern), aber die Produkte an sich sind gleich wie für andere.

  • Dienstreise-Kasko / Dienstreisegepäck etc.: Je nach deinem Aufgabenfeld könnte es spezielle Nischenversicherungen geben, z.B. wenn du oft dienstlich im Ausland reist, eine Auslandsreisekrankenversicherung. Allerdings wird vieles davon vom Dienstherrn geregelt (Dienstherr erstattet z.B. Arztkosten im Ausland per Beihilfe, wenn es dienstliche Reise war, oder es gibt Rahmenverträge). Solche speziellen Fälle klären sich meist über deine Behörde, daher sind sie hier weniger relevant.

Wichtig ist: Prüfe individuell, was in deiner Situation Sinn ergibt. Bist du z.B. alleinstehend, benötigst du keine Risikolebensversicherung, aber vielleicht möchtest du dein Einkommen höher absichern oder fürs Alter vorsorgen. Hast du Familie, sind Hinterbliebenenschutz und Hausrat etc. wichtiger. Es gibt kein Pauschalpaket, das für alle Beamten optimal ist. Überlege bei jeder Versicherung: „Was wäre, wenn…? Kann ich das Risiko selbst tragen, oder wäre die finanzielle Last so groß, dass ich mich lieber dafür versichere?“ Diese Abwägung hilft dir, die nötigen von den weniger nötigen Policen zu scheiden.

7 Häufige Fehler und Irrtümer bei der Absicherung

Niemand ist vor Fehlentscheidungen gefeit. Gerade beim komplexen Thema Versicherungen im Beamtenbereich gibt es einige häufige Fehler und Irrtümer, die immer wieder auftreten. Im Folgenden zeigen wir dir typische Stolperfallen – damit du sie vermeiden kannst:

  • „Der Staat sorgt schon für alles“ – Irrtum: Viele denken, mit der Verbeamtung seien sie rundum abgesichert. Das ist gefährlich. Richtig ist: Der Staat gewährt dir eine Grundabsicherung (Besoldung, Beihilfe, Pension). Für Risiken wie Dienstunfähigkeit, Haftung oder Freizeitunfälle bist du jedoch selbst verantwortlich. Unterschätze also nicht dein eigenes Vorsorgehandeln. Ohne private Krankenversicherung (oder passenden GKV-Zuschuss), DU-Versicherung oder Haftpflicht kann dein finanzielles Fundament bei Krankheit oder Schadensfall ins Wanken geraten.

  • Zu lange warten mit wichtiger Absicherung: Gerade junge Beamte schieben Themen wie Dienstunfähigkeitsversicherung oder Altersvorsorge gern auf die lange Bank. „Ich bin doch gesund“ oder „bis zur Pension habe ich noch ewig Zeit“. Problem: Je länger du wartest, desto teurer oder schwieriger wird es. Wenn erst gesundheitliche Probleme auftreten, bekommst du vielleicht keine BU/DU-Versicherung mehr oder nur mit Zuschlägen und Ausschlüssen. Und Sparen fürs Alter tut weniger weh, wenn man früh anfängt (Zinseszinseffekt). Unser Rat: Kümmere dich so früh wie möglich um die wirklich wichtigen Versicherungen – insbesondere Dienstunfähigkeit und Haftpflicht gleich zu Beginn deiner Beamtenlaufbahn, Altersvorsorge zumindest ab Lebenszeitverbeamtung, besser noch früher.

  • Nur auf den Preis schauen: Natürlich spielt dein Budget eine Rolle, aber wer bei Versicherungen immer nur das Billigste wählt, kann böse Überraschungen erleben. Beispielsweise bei der Krankenversicherung: Ein ultra günstiger PKV-Tarif mag verlockend sein, jedoch könnte er abgespeckt sein (weniger Leistungen, hohe Selbstbeteiligung). Oder eine billige Dienstunfähigkeitsversicherung ohne echte DU-Klausel wäre praktisch wertlos im Ernstfall. Qualität vor Preis sollte das Motto sein. Achte auf solide Bedingungen, ausreichende Deckungssummen und einen zuverlässigen Anbieter – ein paar Euro mehr im Monat sind gut investiert, wenn dadurch im Schadensfall die Leistung stimmt.

  • Dienstunfähigkeit mit Berufsunfähigkeit verwechseln: Ein häufiger Irrtum ist anzunehmen, als Beamter reiche eine normale Berufsunfähigkeitsversicherung. Wie oben erläutert, ist das falsch. Achte unbedingt darauf, dass deine BU-Versicherung eine Dienstunfähigkeitsklausel enthält oder nimm gleich einen speziellen Tarif für Beamte. Sonst kann es passieren, dass du zwar dienstunfähig pensioniert wirst, die Versicherung aber nicht zahlt (weil du streng genommen noch berufsfähig im Sinne der Bedingungen wärst). Dieser Fehler ist zum Glück leicht vermeidbar: Beim Abschluss deutlich machen, dass du Beamter bist, und den Vertrag entsprechend gestalten.

  • Kein Haftpflichtschutz im Dienst: Manche Beamte verzichten auf eine Diensthaftpflicht, weil sie glauben, der Dienstherr werde sie schon nicht belangen. Die Praxis zeigt aber, dass bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz sehr wohl Regress gefordert wird. Und manche Schäden, etwa der Verlust von Dienstschlüsseln mit fünfstelligen Folgekosten, passieren schneller als man denkt. Fehler vermeiden: Private Haftpflichtversicherung mit Diensthaftpflichtbaustein wählen oder separate Diensthaftpflicht abschließen – gerade als Lehrer, Polizist oder auch Verwaltungsbeamter mit Kundenverkehr. Der finanzielle Aufwand ist gering im Vergleich zu dem Risiko.

  • Unvollständige Angaben bei Gesundheitsfragen: Ein spezieller Fehler bei Abschluss von Krankenversicherung oder Dienstunfähigkeitsversicherung ist, Vorerkrankungen zu verschweigen in der Hoffnung auf einen besseren Vertrag. Das kann später zur Leistungsverweigerung führen, wenn der Versicherer arglistige Täuschung wittert. Also: Beantworte Gesundheitsfragen stets wahrheitsgemäß. Solltest du unsicher sein, was anzugeben ist, hol dir Beratung. Es ist manchmal auch ein Fehler, zu viel anzugeben (z.B. jede Kleinigkeit, die gar nicht gefragt war). Hier hilft es, sich vor Antragstellung ärztliche Unterlagen zu besorgen und zweifelsfrei zu klären, was relevant ist. Ein Makler oder Versicherungsberater kann dich dabei unterstützen, damit du weder etwas verschweigst noch dich schlechter darstellst als nötig.

  • Keine kontinuierliche Überprüfung: Das Leben ändert sich – Heirat, Kinder, Beförderung, Hauskauf etc. Ein häufiger Fehler ist, einmal abgeschlossene Versicherungen Jahre lang nicht mehr anzupassen. Beispiel: Du hast als Single eine DU-Rente von 1000 € abgeschlossen. Mittlerweile hast du Familie und Haus, da wären vielleicht 2000 € nötig – aber du hast den Vertrag nie erhöht. Oder du zahlst fleißig in einen Vorsorgevertrag ein, der mal gut war, aber mittlerweile gibt es bessere Optionen – und du prüfst es nicht. Daher: Checke alle paar Jahre deine Absicherungen. Passen die Summen noch? Gibt es neue Tarife, die für dich günstiger oder leistungsstärker wären? Auch Änderungen durch Gesetzgeber (z.B. neues Beihilferecht) oder durch deinen Arbeitgeber (Bund/Land) können Anpassungsbedarf auslösen. Lieber einmal mehr drüberschauen (lassen) als in einer Lücke stehen.

Diese Auflistung ist natürlich nicht abschließend, aber sie zeigt: Die meisten Fehler lassen sich mit etwas Information und Beratung leicht vermeiden. Informiere dich umfassend (so wie du es gerade tust) und scheue dich nicht, Experten zu Rate zu ziehen. Lieber vorher kluge Entscheidungen treffen, als im Nachhinein Schäden zu haben.

8 Vorteile individueller Beratung

Nachdem wir nun die wichtigsten Themenfelder der Absicherung für Beamte durchgegangen sind, fragst du dich vielleicht: Wie setze ich das jetzt konkret für mich um? Die Vielzahl an Tarifen, Vorschriften (gerade im Beamtenrecht unterscheidet sich ja z.B. je nach Bundesland einiges bei der Beihilfe oder Besoldung) und persönlichen Faktoren kann verwirrend sein. Hier kommen die Vorteile einer individuellen Beratung ins Spiel:

  • Maßgeschneiderte Lösungen: Jeder Beamte hat einen etwas anderen Hintergrund. Ein Polizeikommissar hat andere Risiken als eine Finanzbeamtin, ein 25-jähriger Lediger andere Bedürfnisse als ein 50-jähriger Familienvater. In einer persönlichen Beratung kann gezielt auf deine Situation eingegangen werden. Ein erfahrener Berater kennt die Besonderheiten deines Berufs und weiß, welche Versicherungen Priorität haben und welche Anbieter gute Konditionen für Beamte bieten.

  • Expertenwissen zu Beamten-Tarifen: Versicherungsberater oder -makler, die sich auf Beamte spezialisiert haben (so wie wir), kennen die aktuellen Angebote am Markt genau. Sie wissen zum Beispiel, welche Krankenversicherungen gerade die attraktivsten Beihilfe-Tarife offerieren, welche Dienstunfähigkeitsversicherung wirklich hält, was sie verspricht, und wo es spezielle Rabatte für den öffentlichen Dienst gibt. Dieses Know-how erspart dir viel Zeit und möglicherweise Geld. Statt dich selbst durch einen Dschungel von Versicherungsbedingungen zu kämpfen, profitierst du vom Vergleich und der Erfahrung des Beraters.

  • Eigenen Online-Vergleichsrechner nutzen: Falls du erstmal selbst einen Überblick gewinnen möchtest, kannst du gerne den Online-Vergleichsrechner auf unserer Website nutzen. Dort kannst du z.B. Tarife für private Krankenversicherung Beamte oder Dienstunfähigkeitsversicherung Beamte unverbindlich vergleichen und schauen, welche Leistungen und Preise infrage kommen. Unsere Vergleichsrechner sind auf Beamtenbedürfnisse abgestimmt. Beachte aber: Ein Rechner kann die Feinheiten nicht komplett abbilden – er dient zur Orientierung. Die endgültige Entscheidung und Detailprüfung sollte idealerweise mit fachkundiger Unterstützung erfolgen, um wirklich alle relevanten Punkte (Gesundheitsfragen, Vertragsklauseln etc.) zu beachten.

  • Ganzheitlicher Blick: Bei einer individuellen Beratung geht es nicht nur um den Abschluss einzelner Policen, sondern um ein ganzheitliches Absicherungskonzept. Wir schauen mit dir zusammen, welche bestehenden Absicherungen du vielleicht schon hast (viele sind ja z.B. privat vor der Verbeamtung gesetzlich krankenversichert gewesen, manche haben aus früheren Jobs eine BU-Versicherung etc.), was davon angepasst werden muss beim Wechsel in den Beamtenstatus und wie alle Bausteine zusammenpassen. Am Ende soll kein wichtiges Risiko ungeschützt bleiben, aber du sollst auch nicht überversichert sein und unnötig Beiträge zahlen. Dieses Austarieren übernehmen wir gemeinsam mit dir.

  • Unterstützung im Leistungsfall: Noch ein Vorteil, der oft übersehen wird: Ein guter Betreuer lässt dich auch im Schadens- oder Leistungsfall nicht allein. Sollte es z.B. mal Schwierigkeiten mit der Beihilfeerstattung geben oder du müsstest eine DU-Rente bei der Versicherung beantragen – wir begleiten dich durch den Prozess, helfen bei der Kommunikation mit dem Versicherer und kennen die richtigen Ansprechpartner. Gerade im Beamtenrecht sind manchmal spezielle Nachweise oder Formulierungen nötig (z.B. das amtsärztliche Zeugnis bei Dienstunfähigkeit), da ist es gut, jemanden zu haben, der damit vertraut ist.

Am Ende des Tages geht es um Vertrauen und Kompetenz. Unsere Erfahrung zeigt: Beamte schätzen es, einen verlässlichen Partner in Versicherungsfragen zu haben, der sowohl die Sprache der Versicherer als auch die des Beamtenrechts spricht. Die Absicherung im Staatsdienst mag komplex sein, aber du musst dich nicht allein damit abmühen.

Michael Drewes

Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK)

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