Rechtsschutzversicherung

Warum eine Rechtsschutzversicherung unverzichtbar ist

18. Februar 2025
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☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rechtsschutzversicherung übernimmt Kosten für Anwalt, Gericht, Gutachter und Zeugen in rechtlichen Auseinandersetzungen.
  • Es gibt verschiedene Bereiche: Privat-, Berufs-, Verkehrs- und Wohn-/Mietrechtsschutz.
  • Wartezeiten, Deckungssummen und Ausschlüsse sind wichtige Punkte bei der Wahl des richtigen Tarifs.
  • Für Unternehmen und Selbstständige ist ein gesonderter Rechtsschutz erforderlich.
  • Eine individuelle Beratung durch einen Versicherungsmakler hilft, die beste Lösung zu finden.

📄 Inhalt

Eine Rechtsschutzversicherung kann Dich im Ernstfall vor hohen Prozesskosten bewahren. Rechtsstreitigkeiten können schnell ins Geld gehen, etwa durch Anwalts- und Gerichtskosten. Hier hilft die Rechtsschutzversicherung: Sie übernimmt im Falle eines versicherten Rechtsstreits viele der anfallenden Kosten, damit Du Dein Recht notfalls auch vor Gericht durchsetzen kannst. In diesem Beitrag erfährst Du, was genau eine Rechtsschutzversicherung ist, warum sie sich lohnen kann und in welchen Fällen sie typischerweise greift. Außerdem zeigen wir Dir, welche Kosten übernommen werden, worauf Du beim Abschluss achten solltest und klären häufige Irrtümer. Am Ende geben wir einen Überblick, wie viel eine Rechtsschutzversicherung kostet – inklusive eines Aufrufs, wie Du bei Interesse direkt Kontakt aufnehmen oder eine Police über unsere Website abschließen kannst.

1 Was genau ist eine Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung ist eine Versicherung, die Dich bei rechtlichen Auseinandersetzungen finanziell unterstützt. Konkret übernimmt sie die Kosten, die im Rahmen eines Rechtsstreits entstehen – von Anwaltsgebühren über Gerichtskosten bis hin zu Zeugenauslagen und Gutachterhonoraren. Sogar die Kosten der gegnerischen Seite werden in der Regel übernommen, falls Du den Prozess verlieren solltest. Durch diesen Kostenschutz ermöglicht Dir die Rechtsschutzversicherung den Zugang zum Recht, ohne dass Du aus Angst vor hohen Kosten auf berechtigte Ansprüche verzichten musst.

Wichtig zu wissen: Die Rechtsschutzversicherung springt nur für Streitigkeiten in den versicherten Lebensbereichen ein. Du kannst den Schutz meist nach Bedarf zusammenstellen – etwa für Privatangelegenheiten, den Berufsbereich, den Straßenverkehr oder Miet- und Eigentumsangelegenheiten. Dadurch lässt sich der Versicherungsschutz individuell auf Dich zuschneiden. Außerdem gelten vertraglich vereinbarte Deckungssummen, bis zu deren Höhe Kosten übernommen werden. Typischerweise sind Summen von mindestens 300.000 Euro empfohlen, um auch teure Verfahren abzudecken. Einige Tarife bieten sogar unbegrenzte Deckungssummen an. Nicht zuletzt umfasst der Leistungsumfang vieler Rechtsschutzversicherungen auch Service-Leistungen wie etwa eine telefonische Rechtsberatung oder Mediation, um Streitfälle außergerichtlich beizulegen.

Warum lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

Vielleicht fragst Du Dich, ob sich eine Rechtsschutzversicherung wirklich lohnt – insbesondere, wenn Du Dich selbst nicht als besonders streitfreudig einschätzen würdest. Tatsächlich kann dieser Schutz sehr wertvoll sein, sobald Du unverschuldet in einen Rechtsstreit gerätst. Schon relativ alltägliche Konflikte können vor Gericht enden und hohe Kosten verursachen. Ohne Rechtsschutzversicherung müsstest Du diese Kosten selbst tragen – im schlimmsten Fall scheust Du dann den Gang zum Anwalt und verzichtest darauf, Dein Recht durchzusetzen.

Ein großer Vorteil der Rechtsschutzversicherung ist, dass sie Dir ermöglicht, Deine Ansprüche ohne finanzielles Risiko geltend zu machen. Ein Beispiel: Im Arbeitsrecht zahlt vor dem Arbeitsgericht in erster Instanz jede Partei ihre eigenen Anwaltskosten – auch wenn Du den Prozess gewinnst. Hast Du also Pech und wirst unrechtmäßig gekündigt, müsstest Du ohne Rechtsschutz die Kosten für Deinen Anwalt selbst tragen, selbst wenn Du vor Gericht Recht bekommst. Mit einer Rechtsschutzversicherung im Rücken kannst Du jedoch gegen eine Kündigung oder Abmahnung vorgehen, ohne die Anwaltsrechnung fürchten zu müssen. Ähnliches gilt bei vielen anderen Streitigkeiten: Kommt es etwa zu einem Vergleich, trägt ohne Versicherung jede Seite einen Teil der Kosten, was schnell teuer werden kann. Die Versicherung nimmt Dir dieses Kostenrisiko ab.

Zusätzlich bieten viele Rechtsschutzpolicen präventive Leistungen an. So kannst Du oft schon bei aufkeimenden Rechtsfragen eine juristische Erstberatung in Anspruch nehmen, manchmal über eine Hotline, ohne dass gleich ein Gerichtsprozess ansteht. Das hilft Dir, Deine Chancen und Vorgehensweisen frühzeitig einschätzen zu können. Insgesamt lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung also vor allem als Rückendeckung in unsicheren Situationen – sie verschafft Dir die nötige Ruhe, Dein Recht zu verfolgen, und federt das finanzielle Risiko ab.

2 Welche Bereiche kannst Du absichern?

Eine Rechtsschutzversicherung bietet Schutz in verschiedenen Lebensbereichen und hilft Dir, Dein Recht durchzusetzen, ohne hohe Anwalts- oder Gerichtskosten befürchten zu müssen. Die wichtigsten Absicherungsbereiche sind:

  • Privatrechtsschutz: Deckt rechtliche Streitigkeiten im Alltag ab, z. B. Vertragsstreitigkeiten oder Schadenersatzforderungen.
  • Berufsrechtsschutz: Unterstützt Dich bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen, z. B. bei Kündigung oder Gehaltsstreitigkeiten.
  • Verkehrsrechtsschutz: Übernimmt Kosten für juristische Konflikte im Straßenverkehr, z. B. bei Unfallstreitigkeiten oder Bußgeldverfahren.
  • Mietrechtsschutz: Schützt Mieter und Vermieter vor rechtlichen Problemen, z. B. bei Kündigungen, Mieterhöhungen oder Nebenkostenabrechnungen.
  • Strafrechtsschutz: Deckt Kosten für die Verteidigung bei unbeabsichtigten Straftaten, z. B. fahrlässige Körperverletzung.

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3 Typische Fälle, in denen eine Rechtsschutzversicherung hilft

In welchen Situationen springt die Rechtsschutzversicherung typischerweise ein? Hier einige typische Fälle, bei denen sich ein Rechtsschutz als besonders hilfreich erweist:

Streit mit dem Arbeitgeber (Arbeitsrecht)

Konflikte im Berufsleben gehören zu den häufigsten Gründen, eine Rechtsschutzversicherung zu nutzen. Dazu zählen zum Beispiel ungerechtfertigte Abmahnungen, Streit um ein Arbeitszeugnis oder gar eine drohende Kündigung. In solchen Fällen greift der Berufs- bzw. Arbeitsrechtsschutz, der in den meisten Rechtsschutz-Paketen wählbar ist. Wie oben erwähnt, musst Du vor dem Arbeitsgericht in erster Instanz auch bei Erfolg Deinen eigenen Anwalt bezahlen – eine Rechtsschutzversicherung übernimmt hier diese Kosten und ermöglicht Dir, Deine Rechte gegenüber dem Arbeitgeber ohne Kostenangst durchzusetzen. Auch Streitigkeiten um ausstehende Gehaltszahlungen oder Konflikte mit Behörden (z.B. wenn ein Arbeitsunfall nicht anerkannt wird) können unter den Arbeitsrechtsschutz fallen.

Konflikte im Straßenverkehr (Verkehrsrecht)

Ob als Autofahrer:in, Motorradfahrer:in oder Radfahrer: im Straßenverkehr kann es schnell zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen. Ein klassischer Fall ist der Verkehrsunfall, bei dem unklar ist, wer haftet, oder bei dem die gegnerische Versicherung nicht zahlen will. Ebenso können Bußgeldbescheide oder Führerscheinentzug Streitfälle auslösen. Wenn Du regelmäßig am Straßenverkehr teilnimmst – etwa als Pendler – ist ein Verkehrs-Rechtsschutz sehr sinnvoll. Er deckt beispielsweise Streitigkeiten nach Unfällen, Konflikte mit dem Unfallgegner oder Ärger mit der Kfz-Werkstatt. Auch bei Ordnungswidrigkeiten (z.B. wenn Du einen Bußgeldbescheid anfechten willst) steht die Versicherung an Deiner Seite. Wichtig: Viele Verkehrsrechtsschutz-Tarife gelten fahrzeugbezogen – das heißt, sie schützen Dich in allen Rechtsstreitigkeiten rund um die auf Dich zugelassenen Fahrzeuge. Als Fahrer eines fremden Fahrzeugs bist Du in der Regel ebenfalls mitversichert.

Ärger mit dem Vermieter oder Nachbarn (Miet- und Wohnrecht)

Konflikte rund um die Mietwohnung oder das Eigenheim sind ein weiterer typischer Fall. Mietrechtsschutz hilft Dir zum Beispiel, wenn Dein Vermieter die Miete erhöhen will, die Betriebskostenabrechnung falsch ist oder er Dich für angebliche Schönheitsreparaturen zur Kasse bitten möchte. Solche Streitigkeiten können schnell eskalieren – etwa bis hin zur Kündigung des Mietvertrags – und vor Gericht landen. Mit einer Rechtsschutzversicherung kannst Du in diesen Fällen deine Rechte als Mieter:in verteidigen, ohne die Verfahrenskosten scheuen zu müssen. Auch Nachbarschaftsstreitigkeiten (z.B. wegen Lärmbelästigung oder Grenzbepflanzungen) und Auseinandersetzungen mit der Hausverwaltung oder Eigentümergemeinschaft lassen sich über den Wohnrechtsschutz abdecken. Selbst Eigentümer profitieren: Wenn Du in Deinem selbstgenutzten Haus oder Deiner Eigentumswohnung Streit mit Nachbarn oder Behörden (etwa wegen Grundsteuer oder Auflagen) hast, bietet der Rechtsschutz Schutz.

Streit um Versicherungs- und Vertragsleistungen

Weniger offensichtlich, aber ebenfalls häufig: Streitigkeiten mit Versicherungen oder Vertragspartnern. Wenn z.B. Deine Krankenversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung eine Leistung verweigert, kann es ohne Rechtsschutz schwer werden, Dein Recht einzufordern. Tatsächlich kann eine Rechtsschutzversicherung in so einem Fall genauso wichtig werden wie die betroffene Versicherung selbst – denn sie trägt die Kosten, um Deinen Leistungsanspruch notfalls gerichtlich durchzusetzen. Gleiches gilt, wenn es Probleme mit anderen Verträgen gibt: Etwa ein Reiseveranstalter erstattet Dir den ausgefallenen Urlaub nicht, ein Online-Händler liefert mangelhafte Ware und stellt sich quer, oder ein Handwerker stellt eine überhöhte Rechnung. Solche vertraglichen Streitigkeiten im Alltag fallen unter den Privat-Rechtsschutz. Typische Beispiele sind Konflikte aus Kaufverträgen, Dienstleistungsverträgen oder Gewährleistungsfälle, aber auch Schadensersatzforderungen (wenn Du selbst Ansprüche gegen jemanden geltend machst). Eine Rechtsschutzversicherung hilft Dir, auch in diesen Alltagssituationen zu Deinem Recht zu kommen.

Weitere Szenarien

Die obigen Fälle sind nur einige Beispiele. Je nach Police sind noch weitere Bereiche abgedeckt, z.B. Steuer-Rechtsschutz (für Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt), Sozial-Rechtsschutz (für Streitfälle mit Behörden, etwa der Rentenversicherung oder Arbeitsagentur) oder ein Straf-Rechtsschutz (für die Verteidigung in bestimmten Strafverfahren, meistens wenn Dir nur Fahrlässigkeit vorgeworfen wird). Nicht versichert sind allerdings bestimmte Bereiche – dazu später mehr bei den häufigen Irrtümern. Insgesamt kannst Du Dir merken: Überall dort, wo ein Rechtsstreit droht, kann eine passende Rechtsschutzversicherung Gold wert sein, indem sie Dir den Rücken freihält und das Kostenrisiko übernimmt.

4 Welche Kosten übernimmt die Rechtsschutzversicherung?

Eine der wichtigsten Fragen ist, welche Kosten im Ernstfall von der Rechtsschutzversicherung übernommen werden. Grundsätzlich gilt: Die Versicherung kommt für die notwendigen Kosten der rechtlichen Auseinandersetzung auf, bis zur Höhe der vereinbarten Deckungssumme. Dazu zählen typischerweise:

  • Deine Anwaltskosten (vom ersten Beratungsgespräch bis zur Vertretung vor Gericht).
  • Gerichtskosten (Gerichtsgebühren, Verfahrenskosten).
  • Kosten für Sachverständige und Gutachter, falls z.B. ein Gutachten in Auftrag gegeben wird.
  • Entschädigungen für Zeugen, die vor Gericht aussagen.
  • Anwaltskosten der Gegenseite, sofern Du den Prozess verlierst und Dir per Gericht auferlegt wird, die gegnerischen Kosten zu tragen.

Mit anderen Worten: Die Rechtsschutzversicherung übernimmt nahezu alle Kosten, die direkt mit dem Rechtsstreit zusammenhängen. Gewinnt Du den Prozess, holt sich die Versicherung diese Kosten in der Regel von der Gegenseite zurück.

Allerdings gibt es auch Kosten, die nicht abgedeckt sind. Zum Beispiel musst Du eigene Aufwendungen wie Anfahrtskosten zu Gerichtsverhandlungen oder Verdienstausfall für versäumte Arbeitstage normalerweise selbst tragen . Solche indirekten Kosten erstattet die Versicherung nicht. Außerdem leisten viele Rechtsschutzversicherer nur bis zur zweiten Instanz – die Kosten für weitere Berufungsverfahren (etwa vor dem Bundesgerichtshof) werden oft nicht mehr übernommen. Hierauf solltest Du im Bedarfsfall achten.

Die maximale Deckungssumme legt den Höchstbetrag fest, bis zu dem die Versicherung zahlt. Wie oben erwähnt, sollte diese Summe ausreichend hoch sein (üblich sind mindestens 300.000 € oder sogar unbegrenzte Deckung je Schadensfall). Wählst Du eine zu niedrige Summe, kann es passieren, dass Du bei sehr kostspieligen Verfahren einen Teil doch selbst tragen müsstest. Gute Tarife bieten heute meist Deckungssummen von 500.000 € bis 1 Million €, viele sogar ohne Begrenzung. So bist Du auch bei aufwendigen Prozessen – etwa langwierigen Streitigkeiten mit Gutachten und mehreren Verhandlungsrunden – auf der sicheren Seite.

Worauf solltest Du beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung achten?

Bevor Du eine Rechtsschutzversicherung abschließt, gibt es einige wichtige Punkte, auf die Du achten solltest. Nicht jede Police ist gleich, und je nach Deinen Bedürfnissen kann der optimale Versicherungsumfang variieren. Hier einige Tipps, worauf Du Wert legen solltest:

Passenden Versicherungsumfang wählen (Module)

Überlege Dir zunächst, welche Bereiche Du wirklich absichern möchtest. Rechtsschutzversicherungen bestehen meist aus verschiedenen Bausteinen – typischerweise Privat-, Berufs- (Arbeitsrecht), Verkehrs- und Miet-/Wohneigentums-Rechtsschutz. Ein Rundum-Paket mit allen Bausteinen klingt verlockend, ist aber oft teurer und nicht immer nötig. Die Verbraucherzentrale rät, nicht blind zum Komplettpaket zu greifen, sondern den Rechtsschutz bedarfsgerecht zusammenzustellen. Hast Du z.B. kein Auto, kannst Du auf den Verkehrs-Rechtsschutz verzichten. Bist Du kein Mieter oder Immobilienbesitzer, brauchst Du keinen Wohn-Rechtsschutz usw. Mit der gezielten Auswahl sparst Du Beiträge und bist trotzdem in den für Dich wichtigen Lebensbereichen abgesichert.

Auch spezielle Bausteine wie Straf-Rechtsschutz oder Familienrechtsschutz werden angeboten. Prüfe, ob Du sie wirklich benötigst – oftmals sind z.B. vorsätzlich begangene Straftaten sowieso vom Schutz ausgeschlossen, sodass ein extra Strafrecht-Baustein nur für Fahrlässigkeitsfälle greift. Ähnlich ist etwa ein Ehe-/Unterhalts-Rechtsschutz meist nicht nötig, da Scheidungs- und Unterhaltsstreitigkeiten grundsätzlich nicht versicherbar sind. Konzentriere Dich also auf die wichtigen Module (Privat, Beruf, Verkehr, Wohnen) und wähle diese passend zu Deiner Lebenssituation aus.

Keine laufenden Streitigkeiten – Wartezeit beachten

Ein sehr wichtiger Punkt: Schließe die Rechtsschutzversicherung rechtzeitig ab, bevor ein Streitfall entsteht. Versicherer übernehmen nämlich keine Kosten für bereits begonnene oder absehbare Rechtsstreitigkeiten. Hast Du zum Beispiel schon die Kündigung auf dem Tisch oder den Unfall gebaut, ist es für den Abschluss einer neuen Rechtsschutzpolice zu spät – der aktuelle Fall wäre dann vom Schutz ausgeschlossen. Zudem gibt es nahezu immer eine Wartezeit nach Vertragsbeginn: In den meisten Rechtsgebieten beträgt sie 3 Monate, teils sogar 6 Monate. Das bedeutet, erst nach Ablauf dieser Frist kannst Du Leistungen in Anspruch nehmen. Diese Wartezeit soll verhindern, dass man sich erst versichert, wenn der „Ärger“ bereits in Sicht ist.

Es gibt allerdings Ausnahmen: Verkehrsrechtsschutz gilt oft ohne Wartezeit – Unfälle passieren schließlich ohne Vorwarnung. Und wenn Du nahtlos von einer alten Rechtsschutzversicherung zur nächsten wechselst, entfällt die Wartezeit üblicht, sofern der Vorvertrag lückenlos bestanden hat. Einige Versicherer bieten auch Sofortschutz-Pakete für bestimmte Fälle an (z.B. Mietrechtsschutz Sofort bei der ARAG). Im Normalfall solltest Du aber davon ausgehen, dass neue Verträge erstmal ein paar Monate bestehen müssen, bevor voller Schutz besteht. Plane Deinen Versicherungsabschluss entsprechend frühzeitig und warte nicht bis zum letzten Moment.

Selbstbeteiligung und Prämienhöhe

Bei Rechtsschutzversicherungen kannst Du meistens eine Selbstbeteiligung (SB) vereinbaren. Das bedeutet, Du zahlst im Schadensfall einen festen Betrag selbst, etwa 150 € oder 300 €, und die Versicherung übernimmt den Rest. Warum das relevant ist? Eine höhere Selbstbeteiligung senkt die laufenden Beitragskosten erheblich – je höher Dein Anteil im Ernstfall, desto günstiger die jährliche Prämie. Wir empfehlen, eine Selbstbeteiligung in angemessener Höhe zu wählen, z.B. zwischen 150 € und 300 €, um einen guten Mittelweg zwischen bezahlbaren Beiträgen und vertretbarem Eigenanteil zu haben . Einige Tarife arbeiten mit einem Bonussystem: Bleibst Du schadenfrei, sinkt die SB über die Jahre bis auf 0 €; hast Du häufiger Fälle, kann sie temporär steigen.

Achte darauf, wie die Versicherung die SB handhabt. Manche Anbieter verzichten z.B. bei einer ersten telefonischen Beratung auf die SB, sie fällt erst an, wenn es wirklich zum Rechtsstreit kommt. Andere bieten Optionen wie „Flex-SB“, bei der Deine Selbstbeteiligung entfällt, wenn Du einen von der Versicherung gestellten Anwalt nimmst. Solche Details können den Nutzen beeinflussen. Grundsätzlich gilt: Mit SB wird’s billiger – ganz ohne SB zahlst Du zwar nichts im Schadensfall, dafür aber deutlich höhere Versicherungsbeiträge.

Vertragsbedingungen, Klauseln und Extras

Wirf vor Abschluss unbedingt einen Blick ins Kleingedruckte Deiner favorisierten Rechtsschutzversicherung. Gerade bei den Ausschlüssen und besonderen Klauseln gibt es Unterschiede zwischen den Anbietern. Beispielsweise sind vorsätzliche Straftaten immer ausgeschlossen, aber wie ist es mit grober Fahrlässigkeit? Fälle vor besonderen Gerichten (etwa Verfassungsgericht) oder Streitigkeiten im Zusammenhang mit Bauvorhaben sind häufig ebenfalls ausgeschlossen. Prüfe, ob das für Dich relevant sein könnte. Ebenfalls oft ausgenommen sind Streitigkeiten rund um Scheidung und Erbe – dafür brauchst Du separate Vorsorge (hier greifen Rechtsschutzversicherungen in der Regel nicht).

Ein wichtiger Qualitätsaspekt ist der Stichentscheid. Das ist eine Klausel, die Dir hilft, falls die Versicherung der Meinung ist, Dein Fall hätte keine ausreichende Erfolgsaussicht und sie wolle daher nicht zahlen. Mit einem vereinbarten Stichentscheid kannst Du Deinen eigenen Anwalt eine Einschätzung abgeben lassen; entscheidet dieser zugunsten einer Klage, muss die Versicherung die Kosten übernehmen. Achte darauf, dass Dein Vertrag einen Stichentscheid vorsieht – das gibt Dir Sicherheit, dass strittige Deckungsfragen im Zweifel zu Deinen Gunsten geklärt werden. Alternativ gibt es das sogenannte Schiedsgutachterverfahren, bei dem ein von der Versicherung beauftragter Gutachter die Erfolgsaussichten prüft. Doch der Stichentscheid (Begutachtung durch Deinen Anwalt) ist vorteilhafter, da der Versicherer dessen Kosten übernehmen muss und Dein Anwalt Deinen Fall meist besser kennt.

Zudem bieten viele Versicherer Zusatzleistungen an, die nützlich sein können: z.B. eine Anwaltshotline für telefonische Beratung, Mediationsangebote zur gütlichen Konfliktlösung oder die Übernahme von Kosten im Widerspruchsverfahren (z.B. in Sozial- oder Steuerrechtsangelegenheiten, bevor es vor Gericht geht). Vergleiche diese Extras und überlege, was Dir wichtig ist. Eine kostenlose Erstberatung ohne Anrechnung auf die Selbstbeteiligung kann z.B. sehr wertvoll sein, um einen Fall einzuschätzen, bevor man vor Gericht zieht. Letztlich solltest Du einen Tarif wählen, der leistungsstark und fair ist – nicht der billigste am Markt, sondern einer, der im Ernstfall zuverlässig zahlt und Dir die genannten Vorteile bietet.

5 Häufige Irrtümer rund um die Rechtsschutzversicherung

Rund um das Thema Rechtsschutzversicherung gibt es einige Missverständnisse und Mythen, die wir hier aufklären möchten. Damit Du bestens informiert bist, räumen wir mit den häufigsten Irrtümern auf:

Irrtum 1: “Eine Rechtsschutzversicherung zahlt für jeden Rechtsstreit.” Leider nein – nicht jeder Fall ist versichert. Rechtsschutzversicherungen schließen bestimmte Konfliktbereiche aus. Beispielsweise sind Scheidungen oder Unterhaltsstreitigkeiten, Streit ums Erbe sowie selbst initiierte Bauvorhaben (etwa Ärger beim Hausbau oder Grundstückskauf) in der Regel vom Versicherungsschutz ausgenommen. Auch bei vorsätzlich begangenen Delikten (z.B. vorsätzliche Straftaten) greift der Schutz nicht. Das heißt: Deine Rechtsschutzversicherung übernimmt zwar sehr viele Streitfälle, aber nicht alle. Man sollte sich also nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die Versicherer decken vor allem die Bereiche ab, in denen unvorhergesehene Konflikte entstehen – aber geplante Vorhaben oder bewusste Gesetzesverstöße sind verständlicherweise ausgeschlossen.

Irrtum 2: “Ich kann die Versicherung abschließen, wenn der Streit schon läuft, und sie wird dann zahlen.” Dieser Irrtum kann teuer werden. Tatsächlich gilt: Kein Rechtsschutz für bereits begonnene oder absehbare Streitigkeiten. Wenn Du also heute Post vom Anwalt bekommst und morgen schnell eine Rechtsschutzversicherung abschließt, wird sie diesen konkreten Fall nicht übernehmen. Zudem musst Du wie erwähnt die Wartezeit beachten – in den meisten Fällen 3 Monate ab Vertragsbeginn. Viele glauben fälschlicherweise, nach Abschluss sofort voll geschützt zu sein. Schön wär’s – dem ist aber nicht so. Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. im Verkehrsbereich ohne Wartezeit), aber als Faustregel solltest Du davon ausgehen, dass spontane “Feuerwehr-Abschlüsse” keinen bestehenden Brand löschen. Die Rechtsschutzversicherung ist vielmehr eine Vorsorge: Du schließt sie in ruhigen Zeiten ab, damit sie bei künftigen Problemen greift.

Irrtum 3: “Wenn ich vor Gericht Recht habe oder gewinne, zahlt doch die Gegenseite – wozu brauche ich dann Rechtsschutz?” Diese Annahme hört man oft, aber sie greift zu kurz. Zwar ist es im Zivilprozess normalerweise so, dass der Verlierer die Kosten trägt. Doch nicht jeder Rechtsstreit endet mit einem klaren Sieger und Verlierer. Häufig kommt es zu einem Vergleich, bei dem sich beide Parteien einigen – dann trägt jede Seite ihre Kosten selbst. Oder Du bekommst vor Gericht nur teilweise Recht, sodass Du einen Teil der Kosten selbst zahlen musst. Außerdem gibt es Sonderfälle wie das Arbeitsgericht (siehe oben), wo Du selbst bei einem Sieg Deine Anwaltskosten in erster Instanz nicht von der Gegenseite erstattet bekommst. Ohne Rechtsschutz bleibst Du in solchen Szenarien auf erheblichen Kosten sitzen, selbst wenn Du in der Sache obsiegst. Die Rechtsschutzversicherung schützt Dich genau davor. Sie zahlt Deine Kosten unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Du kannst also Dein Recht verfolgen, ohne darauf spekulieren zu müssen, am Ende alle Kosten vom Gegner zurückzubekommen.

Irrtum 4: “Die Rechtsschutzversicherung übernimmt schon alles – die werden schon zahlen, egal wie aussichtslos der Fall ist.” Auch das stimmt nicht ganz. Zwar hilft Dir die Versicherung in den meisten versicherten Fällen, aber aussichtslose oder mutwillige Klagen müssen sie nicht finanzieren. Wenn Deine eigene Erfolgsaussicht sehr gering erscheint (etwa weil die Rechtslage klar gegen Dich spricht), kann der Versicherer die Deckungszusage verweigern. Das heißt, er sagt: Diesen Prozess bezahlen wir nicht, weil er voraussichtlich keinen Erfolg haben wird. Das bedeutet natürlich nicht, dass Du vollkommen schutzlos bist. In so einem Fall hast Du – sofern im Vertrag vereinbart – das Recht auf einen Stichentscheid oder ein Schiedsgutachten, wie zuvor erläutert. Dein Anwalt oder ein Gutachter beurteilt dann die Erfolgsaussichten neutral. Fällt diese Prüfung zu Deinen Gunsten aus, muss die Versicherung doch leisten. Dennoch bleibt festzuhalten: Nicht jede Klage wird blind gezahlt. Wer etwa aus Prinzip einen Nachbarschaftskrieg vor Gericht austragen will, obwohl kaum Erfolgsaussicht besteht, könnte Probleme mit der Kostenübernahme bekommen. Deshalb immer erst mit Anwalt und Versicherung klären, ob der Fall gedeckt ist. Mit einer guten Police (Stichentscheid-Klausel, s.o.) bist Du aber auch in solchen Situationen auf der sicheren Seite.

Irrtum 5: “Rechtsschutzversicherung brauche ich eigentlich nicht – ich gerate ja sowieso nie in Streit.” Dieser Gedanke ist verständlich: Niemand plant einen Rechtsstreit. Aber juristischer Ärger kann jeden treffen – auch Menschen, die Konflikte meiden. Ein unverschuldeter Autounfall, eine plötzliche Kündigung, Streit mit der Handwerkerrechnung oder Ärger beim Onlineshopping kann jeden ereilen. Ohne Rechtsschutzversicherung stehst Du dann vor der Frage, ob Du für Dein Recht kämpfen oder aus Kostengründen klein beigeben sollst. Die Statistik zeigt, dass es durchaus häufig zu Rechtsstreitigkeiten kommt; in Deutschland wurden im Jahr 2021 über 300.000 neue Zivilklagen eingereicht. Natürlich hofft man, die Versicherung nie zu brauchen – aber wenn doch, ist man sehr froh, sie zu haben. Eine Rechtsschutzversicherung ist vergleichbar mit einem Airbag: Im Alltag merkst Du nichts davon, doch im Falle eines Crashs verhindert sie schlimmere finanzielle Schäden.

6 Wie viel kostet eine Rechtsschutzversicherung?

Die Kosten einer Rechtsschutzversicherung hängen von mehreren Faktoren ab: dem gewählten Leistungsumfang (Module), der Deckungssumme, der vereinbarten Selbstbeteiligung, der Vertragsdauer und sogar Deinem Wohnort. Je mehr Bereiche Du versicherst, desto höher ist natürlich der Beitrag. Dafür bieten viele Versicherer Paketpreise an – kombiniert man mehrere Bausteine, wird es oft verhältnismäßig günstiger. Auch die Region spielt eine Rolle: In Ballungsgebieten mit hoher Klagehäufigkeit können die Prämien etwas höher liegen als in Gegenden, in denen selten gestritten wird. Zudem gilt: Mit Selbstbeteiligung wird der Tarif günstiger (siehe oben). Und wer jährlich im Voraus zahlt statt monatlich, erhält meistens einen kleinen Rabatt.

Als grobe Orientierung kann man sagen: Eine Rechtsschutzversicherung kostet rund 5 bis 40 Euro im Monat, je nach Umfang und Anbieter. Einfachere Tarife (z.B. nur Verkehrsrechtsschutz oder Single-Tarife mit begrenztem Schutz) gibt es oft schon für deutlich unter 10 € monatlich. Umgekehrt kann ein Rundum-Familientarif mit hohem Leistungsniveau auch 30 € oder mehr im Monat kosten. Ein Beispiel: Für eine Familie, die Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz absichert, liegen Angebote derzeit etwa bei 15 € pro Monat. Ein Single, der nur Verkehrsrechtsschutz möchte, findet Tarife schon ab ca. 5 € im Monat. Es lohnt sich, verschiedene Tarife zu vergleichen – die Spanne zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot für denselben Umfang kann mehrere hundert Euro im Jahr betragen. Achte aber nicht nur auf den Preis, sondern immer auch auf die Leistungen.

Viele Rechtsschutzversicherer bieten übrigens Rabatte oder Kombi-Vorteile an. Hast Du bereits andere Versicherungen (z.B. Haftpflicht, Hausrat) beim gleichen Anbieter, bekommst Du oft einen Bündelungsnachlass. Manche Tarife belohnen außerdem schadenfreie Jahre mit einer Beitragsrückerstattung. Und nicht zuletzt lässt sich ein Teil der Kosten unter Umständen steuerlich absetzen – zum Beispiel der Anteil der Prämie, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt, kann als Werbungskosten in der Steuererklärung angegeben werden (hierzu solltest Du Dich im Detail beraten lassen).

Fazit: Eine Rechtsschutzversicherung ist zwar ein zusätzlicher Posten in Deinem Budget, aber im Verhältnis zu den möglichen Prozesskosten sind die Prämien moderat. Schon eine einzige rechtliche Auseinandersetzung kann leicht mehrere tausend Euro kosten – mit Anwalts- und Gerichtskosten. Die Versicherungsbeiträge liegen dagegen meist im niedrigen zweistelligen Euro-Bereich pro Monat. Damit bietet Dir die Police ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Absicherung eines schwer kalkulierbaren Risikos.

Wenn Du noch Fragen hast oder eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchtest, stehen wir Dir gern zur Verfügung. Über unsere Website kannst Du direkt Kontakt aufnehmen oder Dir ein unverbindliches Angebot einholen. Zögere nicht, Dich zu informieren – ob telefonisch, per E-Mail oder über den Online-Abschluss: Sorge jetzt vor, damit Du im Ernstfall optimal geschützt bist!

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Michael Drewes

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