Fondgebundene Rentenversicherung

Gute Kombination für langfristige Altersvorsorge

Geldstücke
5. August 2024
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Fondsrentenversicherung – klingt kompliziert, ist aber ein wichtiger Baustein für Deine Altersvorsorge, wenn Du Renditechancen am Kapitalmarkt nutzen möchtest. In diesem ausführlichen Ratgeber erfährst Du, was eine fondsgebundene Rentenversicherung genau ist, wie sie funktioniert und für wen sie geeignet ist. Außerdem beleuchten wir die Vorteile und Risiken, erklären Unterschiede zur klassischen Rentenversicherung, geben Tipps für die richtige Investmentstrategie und die Anbieterwahl, erläutern steuerliche Vorteile und vergleichen dieses Produkt mit anderen Altersvorsorge-Möglichkeiten. Am Ende erhältst Du einen klaren Überblick, ob diese Form der Altersvorsorge zu Dir passt – und wir zeigen Dir, wie Du bei Bedarf Kontakt zu unseren Experten aufnehmen kannst, um Deine Fragen persönlich zu klären.

1 Was ist eine fondsgebundene Rentenversicherung?

Eine fondsgebundene Rentenversicherung (auch Fondsrente oder Fondspolice genannt) ist eine Form der privaten Altersvorsorge, die klassische Rentenversicherung mit den Renditechancen von Investmentfonds verbindet. Während bei einer klassischen Rentenversicherung der Versicherer Dein Geld hauptsächlich sicher (z.B. in Anleihen) anlegt und Dir eine feste Verzinsung bzw. Mindestgarantie bietet, wird bei der fondsgebundenen Variante Dein Geld direkt in Fonds investiert. Das können z.B. Aktienfonds, ETF-Portfolios, Mischfonds oder andere Investmentfonds sein. Dadurch partizipierst Du an der Entwicklung der Kapitalmärkte: Steigen die Kurse der gewählten Fonds, wächst auch Dein Vertragsguthaben; bei fallenden Kursen kann es entsprechend sinken.

Diese Kopplung an Fonds bietet Dir deutlich höhere Renditechancen als konventionelle Verträge, geht aber auch mit höheren Risiken einher, da keine oder nur geringe Garantien bestehen. Ein wesentliches Merkmal der Fondsrentenversicherung ist jedoch, dass Dir – unabhängig von der Wertentwicklung der Fonds – zum Rentenbeginn das Recht auf eine lebenslange Rentenzahlung eingeräumt wird. Das heißt, selbst wenn Dein Vertragsguthaben statistisch gesehen aufgebraucht wäre, zahlt der Versicherer weiter Rente aus und sichert Dich so gegen das Langlebigkeitsrisiko ab.

2 Wie funktioniert eine fondsgebundene Rentenversicherung?

Die Funktionsweise einer fondsgebundenen Rentenversicherung lässt sich in zwei Phasen unterteilen: die Ansparphase und die Rentenauszahlungsphase.

  • Ansparphase: Du zahlst regelmäßig Beiträge in den Vertrag ein – meist monatlich, es sind aber oft auch jährliche Zahlungen oder Einmalbeiträge möglich. Von diesen Beiträgen gehen zuerst die Kosten für Versicherungsschutz und Verwaltung ab. Der verbleibende Teil (Sparanteil) wird vom Versicherer in die von Dir ausgewählten Fonds investiert. Du kannst häufig aus einem großen Fondsangebot wählen, darunter Aktien- und Rentenfonds, Indexfonds (ETFs) und manchmal auch nachhaltige Anlagen. Die Anlagestrategie kannst Du so an Deine Risikobereitschaft anpassen – von konservativ (mehr Anleihen oder geldmarktnahe Fonds) bis chancenorientiert (Aktienfonds, Branchenfonds etc.). Oft ist es möglich, mehrere Fonds zu kombinieren, um ein breit gestreutes Portfolio aufzubauen. Während der Laufzeit steigt oder fällt Dein Vertragswert entsprechend der Entwicklung der gewählten Fonds. Wichtig: Bei den meisten fondsgebundenen Rentenversicherungen gibt es keine garantierte Mindestverzinsung auf Deine Beiträge. Das Anlagerisiko (Kursschwankungen) trägst also hauptsächlich Du – im Gegensatz zur klassischen Variante, wo der Versicherer ein Zinsversprechen gibt. Allerdings garantieren die Anbieter zumindest, dass eine Rente gezahlt wird, und einige Tarife bieten optionale Beitragsgarantien (z.B. 80% oder 100% der eingezahlten Beiträge), wobei solche Garantien die Renditechancen oft schmälern.

  • Auszahlungsphase (Rentenphase): Erreichst Du das vereinbarte Rentenalter (z.B. 62, 67 oder ein individuell festgelegter Zeitpunkt), hast Du je nach Vertrag verschiedene Möglichkeiten für die Auszahlung. In der Regel bietet Dir die Versicherung an, das angesparte Fondsguthaben in eine lebenslange monatliche Rente umzuwandeln. Hierzu wird ein sogenannter Rentenfaktor genutzt: Er gibt an, wieviel Rente Du pro 10.000 Euro Guthaben ca. erhältst. Dieser Rentenfaktor kann je nach Vertrag bereits garantiert sein, sodass Du eine gewisse Planungssicherheit über die Mindesthöhe Deiner Rente hast. Alternativ erlauben viele Verträge auch eine Kapitalauszahlung des gesamten Guthabens (oder eines Teils davon) auf einmal, falls Du lieber frei über das Geld verfügen möchtest. Manche entscheiden sich für eine Kombination: z.B. einen Teil als Startkapital entnehmen und den Rest als laufende Rente beziehen. Sobald die Rentenzahlung läuft, übernimmt der Versicherer das Langlebigkeitsrisiko: Du bekommst Deine Rente lebenslang garantiert, egal wie lange Du lebst und unabhängig davon, ob das ursprüngliche Kapital rein rechnerisch irgendwann verbraucht ist.

Während der Ansparphase bieten viele fondsgebundene Policen zusätzliche Flexibilität. Du kannst z.B. Zuzahlungen leisten, wenn Du mal einen größeren Betrag übrig hast (etwa eine Bonuszahlung vom Arbeitgeber oder eine Erbschaft) und diesen gewinnbringend für Deine Rente anlegen willst. Umgekehrt erlauben einige Tarife auch Teilentnahmen vor Rentenbeginn, falls Du einmal Geld aus dem Vertrag benötigst – beispielsweise für eine finanzielle Notlage. Zudem kann oft die Beitragszahlung angepasst oder vorübergehend ausgesetzt werden, wenn sich Deine finanzielle Situation ändert. Diese Flexibilität macht die Fondsrente attraktiv für viele, die eine maßgeschneiderte Altersvorsorge suchen.

Ein weiterer Aspekt: Die eingezahlten Beiträge (bzw. die davon gekauften Fondsanteile) stellen in der Regel Sondervermögen dar. Das bedeutet, sie sind getrennt vom Vermögen des Versicherers verwahrt. Sollte der Versicherer insolvent gehen, ist Dein Fondsvermögen geschützt und verfällt nicht in die Insolvenzmasse. Dies gibt eine zusätzliche Sicherheit für Dein angespartes Kapital.

3 Für wen ist eine fondsgebundene Rentenversicherung geeignet?

Ob eine fondsgebundene Rentenversicherung für Dich passend ist, hängt von Deiner persönlichen Situation und Deinen Anlagezielen ab. Grundsätzlich eignet sich dieses Produkt für Personen, die:

  • Längerer Anlagehorizont: Du solltest längerfristig sparen wollen (idealerweise mindestens 10-15 Jahre oder länger bis zur Rente). Denn je mehr Zeit Du hast, desto besser können eventuelle Kursschwächephasen wieder ausgeglichen werden. Wer in jungen Jahren oder in der Lebensmitte mit der Altersvorsorge beginnt, kann die Chancen der Kapitalmärkte langfristig nutzen. Bist Du schon kurz vor der Rente und suchst eine sehr sichere Anlage für nur wenige Jahre, ist eine Fondsrente weniger geeignet – dann könnten schwankungsarme Alternativen besser passen.

  • Risikobereitschaft: Du bist bereit, für höhere Renditechancen auch Kursschwankungen in Kauf zu nehmen. Wenn Du Dich mit dem Auf und Ab der Börse unwohl fühlst oder Dich ständige Wertschwankungen nervös machen, könnte eine fondsgebundene Versicherung nicht die erste Wahl sein. Hast Du jedoch verstanden, dass langfristig Aktien und Fonds meist Wertzuwächse bringen und kurzfristige Verluste normal sind, dann kannst Du von diesem Produkt profitieren. Wichtig: Du solltest finanziell in der Lage sein, auch einen zwischenzeitlichen Wertverlust auszusitzen, ohne in Panik zu verfallen oder das Produkt gleich zu kündigen.

  • Zusätzliche Altersvorsorge: Eine Fondsrentenversicherung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Du bereits eine Grundabsicherung (z.B. gesetzliche Rente oder ähnliche Ansprüche) hast und nun zusätzlich privat vorsorgen möchtest, um Deine Rentenlücke zu schließen. Sie kann ein Baustein im Portfolio Deiner Altersvorsorge sein, neben anderen Bausteinen wie betrieblicher Altersvorsorge, Riester-Rente, Immobilien etc. Für rein sicherheitsorientierte Sparer, die jede Art von Verlust ausschließen wollen, wäre eher eine klassische Rentenversicherung oder ein Banksparplan sinnvoller (wenn auch mit wenig Rendite).

  • Steuerplanung und Vermögensbildung: Besonders für Personen in höheren Steuerklassen oder Selbständige kann die fondsgebundene Rentenversicherung interessant sein, da man in der Ansparphase keine Abgeltungssteuer auf die Fondserträge zahlt (siehe dazu unten Steuerliche Vorteile). Wenn Du z.B. bereits viel in Direktanlagen (Aktien, Fonds) investierst und Deinen Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft hast, könntest Du mittels einer Fondspolice weitere Kapitalmarktchancen steuerlich begünstigt nutzen.

Zusammengefasst: Eine fondsgebundene Rentenversicherung passt zu Dir, wenn Du langfristig Vermögen fürs Alter aufbauen willst, Renditechancen nutzen möchtest und bereit bist, Marktrisiken zu tragen – und gleichzeitig Wert darauf legst, im Alter eine lebenslange Rente oder zumindest einen größeren Betrag zur Verfügung zu haben. Bist Du hingegen sehr risikoscheu oder benötigst das Geld schon bald, solltest Du vorsichtig sein oder auf Tarife mit Garantien zurückgreifen.

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4 Vorteile und Risiken einer fondsgebundenen Rentenversicherung

Vorteile einer fondsgebundene Rentenversicherung

Eine fondsgebundene Rentenversicherung bietet eine Reihe von Vorteilen, insbesondere im aktuellen Umfeld niedriger Zinsen. Hier die wichtigsten Pluspunkte auf einen Blick:

  • Hohe Renditechancen: Im Vergleich zur klassischen Rentenversicherung, die derzeit oft nur minimale Garantiezinsen (um 0,25% bis 1% p.a.) bietet, kannst Du mit einer Fondsrente deutlich höhere Renditen erzielen. Investments in Aktien- und Mischfonds haben historisch über lange Zeiträume durchschnittliche Renditen von etwa 4-6% pro Jahr erzielen können (natürlich mit Schwankungen). Gerade in Zeiten von Inflation und Niedrigzinsen ermöglicht Dir die Fondsanlage, Dein Geld real zu vermehren, statt Kaufkraft zu verlieren.

  • Lebenslange Rentenzahlung: Trotz fehlender Zinsgarantie gewähren Dir die Versicherer das Versprechen einer lebenslangen Rente. Du kombinierst also die Renditechancen des Kapitalmarkts mit der Sicherheit, im Alter nicht ohne Einkommen dazustehen. Selbst wenn Dein angesammeltes Kapital durch lange Rentenbezugszeit aufgebraucht wäre, zahlt die Versicherung weiter. Dieses Auffangen des Langlebigkeitsrisikos unterscheidet die Fondsrente positiv von einer reinen Fondsanlage außerhalb einer Versicherung (wo Dein Depot irgendwann leer sein kann).

  • Individuelle Anlagestrategie: Du hast Gestaltungsfreiheit, wie Dein Geld investiert wird. Je nach Anbieter stehen oftmals Dutzende bis über hundert Fonds zur Auswahl. Du kannst Dir daraus ein Portfolio zusammenstellen, das zu Dir passt – sei es ein breit gestreuter Welt-ETF, eine Mischung aus Aktien- und Anleihefonds für Balance oder gezielt ausgewählte Branchen- und Immobilienfonds. So steuerst Du selbst das Verhältnis von Risiko und Rendite. Und keine Sorge: Du bist dabei nicht auf ewig festgelegt. Ändert sich Deine Lebenssituation oder Markteinschätzung, kannst Du meist Deine Fondsaufteilung wechseln oder anpassen. Viele Versicherer erlauben mehrere Fondswechsel pro Jahr kostenlos oder gegen geringe Gebühr. So bleibt Deine Altersvorsorge flexibel.

  • Schutz vor Insolvenz und Zugriffen: Das eingezahlte Kapital in Fonds wird als Sondervermögen geführt. Das heißt, es ist vom Vermögen der Versicherungsgesellschaft getrennt. Sollte der Versicherer finanzielle Schwierigkeiten bekommen, ist Dein Fondsvermögen gesetzlich geschützt und darf nicht für Gläubiger herangezogen werden. Zudem genießt eine Rentenversicherung häufig Pfändungsschutz bis zu gewissen Grenzen – im Falle von Privatinsolvenz oder Hartz IV wird dein Vorsorgevermögen also unter bestimmten Bedingungen geschützt und nicht voll angerechnet.

  • Steuerliche Vorteile: Einer der großen Pluspunkte (siehe eigener Abschnitt weiter unten) sind die Steuervorteile. Während der Ansparzeit fallen keine Abgeltungssteuern auf die Erträge an, und in der Rentenphase wird nur ein Bruchteil der Leistungen versteuert. Das erlaubt eine optimierte Nettorendite im Vergleich zur Direktanlage, da Deine Erträge länger ungeschmälert für Dich arbeiten können.

  • Flexibilität & Zusatzleistungen: Moderne fondsgebundene Rentenversicherungen sind oft erstaunlich flexibel. Du kannst Beiträge erhöhen, absenken oder sogar aussetzen, außerplanmäßig Geld einzahlen oder entnehmen (nach Vertragsbedingungen). Außerdem gibt es die Möglichkeit, Zusatzbausteine einzuschließen: etwa einen Hinterbliebenenschutz, damit Deine Familie im Todesfall das Restvermögen oder eine vereinbarte Summe erhält, oder eine Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung, die Deine Beiträge übernimmt, falls Du erwerbsunfähig wirst. Dadurch lässt sich der Vertrag sehr gut an individuelle Bedürfnisse anpassen.

  • Inflationsschutz: Natürlich sind Fonds nicht direkt immun gegen Inflation, aber historisch haben Unternehmenswerte (Aktien) und Sachwerte über lange Sicht oft die Inflation übertroffen. Im Gegensatz zu einem festverzinslichen Sparprodukt, das bei hoher Inflation an Kaufkraft verliert, hast Du mit einer gut diversifizierten Fondsanlage die Chance, Wertzuwächse über der Inflationsrate zu erzielen. Damit erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Altersvorsorge später real etwas wert ist.

Zusammengefasst vereint die fondsgebundene Rentenversicherung das Beste aus zwei Welten: Du nutzt die Renditepotenziale der Börse und musst dennoch im Alter nicht auf eine planbare Rente verzichten. Zusätzlich profitierst Du von steuerlichen und rechtlichen Vorteilen, die eine einfache Fondsanlage so nicht bietet.

Risiken und Nachteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung

Wo Licht ist, ist auch Schatten – neben den Vorteilen gilt es natürlich, auch die Risiken und möglichen Nachteile dieses Vorsorgeprodukts zu kennen:

  • Anlagerisiko und Wertschwankungen: Der wohl offensichtlichste Nachteil ist das Investmentrisiko. Da Dein Geld in Fonds und somit an der Börse angelegt wird, unterliegt der Wert Deines Vertrags Kursschwankungen. Bei ungünstiger Entwicklung der Märkte kann Dein Guthaben geringer ausfallen als erhofft. Eine Mindestleistung ist nicht garantiert, sofern Du nicht explizit eine Beitragsgarantie vereinbart hast (und selbst dann ist oft nur ein Teil garantiert). Besonders bei kurzer Laufzeit oder wenn kurz vor Rentenbeginn ein Börsencrash passiert, kann das den Auszahlungsbetrag stark reduzieren. Ein Totalverlust des gesamten Sparguthabens ist bei einem längerfristigen Anlagehorizont zwar sehr unwahrscheinlich (die Märkte haben sich historisch nach Einbrüchen immer wieder erholt), aber geringere Renditen oder vorübergehende Verluste musst Du einkalkulieren.

  • Kostenbelastung: Versicherungspolicen bringen zusätzliche Kosten mit sich, die bei einer reinen Fondsanlage (z.B. ETF-Sparplan im Depot) nicht anfallen. Dazu gehören Abschluss- und Vertriebskosten (Provisionen), Verwaltungskosten des Versicherers und gegebenenfalls Fondskosten. Diese Gebühren können die Rendite schmälern. Einige traditionelle Produkte haben hohe laufende Kosten, sodass nur ein kleiner Teil Deiner Bruttorendite bei Dir ankommt. Es gibt inzwischen aber auch günstigere Anbieter (teils Nettotarife ohne Abschlussprovision oder mit ETF-Auswahl), hier ist also ein Vergleich wichtig. Dennoch: Wenn Du rein auf maximale Kostenminimierung aus bist, fährst Du mit einem eigenen ETF-Depot oft preiswerter als mit einer Versicherung. Die Fondsrente muss ihren Mehrwert also durch die anderen Vorteile (Steuern, lebenslange Rente etc.) ausgleichen.

  • Komplexität und Vertragsbindung: Ein weiterer Nachteil ist die Komplexität des Produkts. Die Verträge sind lang und nicht immer einfach zu durchschauen. Welche Kosten fallen genau an? Wie wird die Rente später berechnet? Welche Fonds sind genau verfügbar? Solche Fragen muss man klären. Außerdem bindest Du Dich oft über Jahrzehnte. Zwar gibt es Flexibilität, aber wenn Du den Vertrag vorzeitig kündigst, kann das zu Einbußen führen. Gerade in den ersten Vertragsjahren werden die Abschlusskosten verrechnet, sodass der Rückkaufswert anfangs deutlich unter den eingezahlten Beiträgen liegen kann. Eine vorzeitige Kündigung oder Beitragsfreistellung ist meist ein Verlustgeschäft. Daher solltest Du nur eine Fondsrente abschließen, wenn Du planst, sie wirklich langfristig bis zum Ende zu führen.

  • Keine fest zugesagte Rente: Im Gegensatz zur klassichen Rentenversicherung weißt Du bei Vertragsbeginn nicht genau, welche Rentenhöhe Du später erwarten kannst. Die Prognosen im Angebot sind unverbindlich, da sie von zukünftigen Wertentwicklungen abhängen. Sicher ist nur: Du bekommst eine Rente, aber wie hoch diese ausfällt, ist unsicher. Wenn Dir Planungssicherheit sehr wichtig ist, kann Dich diese Ungewissheit stören. Du kannst das Risiko etwas eindämmen, indem Du z.B. Richtung Ende der Laufzeit auf sicherere Fonds umschichtest (viele Versicherer bieten ein automatisches Ablaufmanagement, das Dein Portfolio wenige Jahre vor Rentenbeginn defensiver ausrichtet). Dennoch bleibt ein Restrisiko.

  • Gewinn bei frühem Tod: Ein Aspekt, den man bedenken sollte: Wenn Du Deine Rente als lebenslange Zahlung beziehst und früh nach Rentenbeginn verstirbst, geht das Restvermögen normalerweise an die Versichertengemeinschaft über (es sei denn, Du hast z.B. eine Rentengarantiezeit oder Hinterbliebenenschutz vereinbart). Das heißt, Du selbst hast dann nicht das Maximum aus Deinem Kapital ausgeschöpft. Allerdings gilt umgekehrt: Lebst Du sehr lange, erhältst Du weit mehr, als Dein Kapital hergegeben hätte – das ist eben das Versicherungsprinzip. Dennoch sehen manche es als Nachteil an, dass das ersparte Kapital nicht komplett vererbbar ist, wenn man auf die Leibrente setzt (mit Option der Kapitalauszahlung kann man dem natürlich entgegenwirken, dann trägt man aber selbst wieder das Langlebigkeitsrisiko).

  • Alternative oft günstiger: Kritiker weisen darauf hin, dass für viele Sparer ein einfacher ETF-Sparplan in Eigenregie kostengünstiger und flexibler ist. Tatsächlich bist Du mit einem eigenen Depot vollkommen frei: Du kannst jederzeit Fonds wechseln, entnehmen, einzahlen und hast minimale Kosten. Allerdings hast Du dort keine lebenslange Rentengarantie und keine Steuerstundung. Dieser Nachteil der Alternativen ist gleichzeitig der Vorteil der Fondsversicherung. Ob Dir diese Vorteile die Kosten wert sind, muss individuell abgewogen werden.

Kurz gesagt: Die fondsgebundene Rentenversicherung lohnt sich nur, wenn Du den Vertrag wirklich langfristig durchhältst und ein Produkt mit vernünftigem Kosten-Leistungs-Verhältnis wählst. Die Risiken der Kapitalanlage sind da, lassen sich aber durch lange Anlagedauer und breites Investment streuen. Du solltest Dir bewusst sein, dass dieses Produkt kein kurzfristiger Sparvertrag ist, sondern eine langfristige Investition in Deine Zukunft mit allen Ups and Downs des Kapitalmarkts.

5 Unterschiede zwischen klassischer und fondsgebundener Rentenversicherung

Häufig stellt sich die Frage: Klassische Rentenversicherung vs. fondsgebundene – was ist der Unterschied? Die beiden Formen der privaten Rentenversicherung unterscheiden sich vor allem in der Art der Geldanlage und der Garantien:

  • Anlageform: Bei der klassischen Rentenversicherung verwaltet der Versicherer Deine Beiträge im allgemeinen Deckungsstock und legt sie hauptsächlich in sichere Anlagen (z.B. Pfandbriefe, Staatsanleihen) an. Du erhältst einen Garantiezins (für Neuverträge derzeit sehr niedrig, z.B. 0,25% oder 0,5%) auf den Sparanteil Deiner Beiträge sowie Überschussbeteiligungen, wenn die Versicherung am Markt mehr erwirtschaftet. Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung hingegen fließen Deine Beiträge direkt in die ausgewählten Investmentfonds. Es gibt keinen festen Zins, die Rendite hängt von der Entwicklung dieser Fonds ab. Kurz gesagt: Klassisch = sichere Anlagen durch den Versicherer, Fonds = chancenreiche Anlagen, die Du (mit-)bestimmst.

  • Garantie vs. Chance: Klassische Policen bieten Dir in der Regel eine garantierte Mindestleistung zum Rentenbeginn (Summe der Beiträge plus minimale Verzinsung). Du weißt also mindestens, was rauskommt, und zusätzlich gibt es nicht garantierte Überschussanteile obendrauf, die aber variabel sind. Fondsgebundene Verträge bieten in der Reinform keine garantierte Leistung außer der lebenslangen Rente an sich. Dein Guthaben kann höher oder niedriger ausfallen, eine Mindest-Rente ist oft nur dann garantiert, wenn ein Rentenfaktor fest vereinbart wurde oder Du einen Tarif mit Beitragsgarantie gewählt hast. Dafür sind aber eben die Ertragschancen deutlich höher. Der Grundsatz lautet: klassische Rente für Sicherheit, fondsgebundene Rente für Renditechance.

  • Kosten und Transparenz: Bei klassischen Verträgen sind die Kosten oft „versteckt“ im Gesamtprodukt enthalten und die Versicherung gibt eine Verzinsung nach Kosten bekannt. Bei Fondsrenten siehst Du in der Regel Dein Fondsguthaben wachsen und schrumpfen, die Kosten werden entweder als Prozentsatz vom Beitrag/Vertragswert ausgewiesen oder sind in den Fonds-TERs enthalten. In der Tendenz können fondsgebundene Produkte kostenintensiver wirken, da man explizit die Fondsgebühren spürt. Klassische Produkte können aber ebenfalls erhebliche Kosten haben; sie werden nur mit den Überschüssen verrechnet, sodass es weniger auffällt.

  • Performance in Niedrigzinszeiten: In Zeiten von Niedrigzinsen haben klassische Rentenversicherungen an Attraktivität verloren, weil die Garantiezinsen kaum über Null liegen und auch die Gesamtverzinsung (inklusive Überschuss) oft nur 1-2% p.a. beträgt. Fondsgebundene Rentenversicherungen können hier deutlich mehr Rendite bringen, profitieren vom Aktienmarkt und können somit auch nach Kosten oft besser abschneiden – natürlich nur, wenn die Marktentwicklung positiv ist. Anders gesagt: in einer langanhaltenden Börsenflaute wäre man mit der klassischen vielleicht besser gefahren, aber historisch gesehen waren längere Durststrecken selten.

  • Wahlrecht und Flexibilität: Klassische Rentenversicherungen sind sehr passiv für den Kunden – Du zahlst ein und der Versicherer macht den Rest. Bei der Fondsrente bist Du aktiver Gestalter: Du hast die Qual der Wahl der Fonds, kannst (und musst) Dich also mehr mit Deiner Anlage beschäftigen oder zumindest zu Beginn einmal eine Entscheidung treffen. Diese Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, wird von vielen als Vorteil (mehr Eigenkontrolle) gesehen, von manchen aber auch als Aufwand oder Risiko (wenn man sich nicht auskennt) empfunden. Allerdings musst Du kein Profi sein – wählst Du zum Beispiel einen breiten globalen Indexfonds, hast Du schon viel richtig gemacht.

In der Praxis bieten viele Versicherer mittlerweile Hybridprodukte an, etwa eine fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie, wo ein Teil des Beitrags sicher angelegt wird und ein Teil in Fonds, um einen Mittelweg zu gehen. Diese können für sehr sicherheitsbewusste Sparer interessant sein, nehmen der Fondsrente aber etwas den Renditereiz (denn die Garantie kostet Performance).

6 Das richtige Investment innerhalb der Fondsrentenversicherung

Der Erfolg Deiner fondsgebundenen Rentenversicherung hängt maßgeblich davon ab, wie das Geld investiert wird. Daher hier ein paar Tipps, worauf Du bei der Fondsauswahl und Investmentstrategie achten solltest:

  • Streuung (Diversifikation): Setze auf ein breit gestreutes Portfolio statt auf Einzelwetten. Idealerweise kombinierst Du verschiedene Anlageklassen (z.B. Aktienfonds weltweit, vielleicht einen kleinen Anteil Immobilien- oder Anleihefonds). Dadurch verteilst Du das Risiko. Viele Versicherer bieten fertige Modellportfolios oder gemanagte Strategien an, die nach Risikoklassen gestaffelt sind – das kann für Einsteiger hilfreich sein. Alternativ kannst Du mit wenigen breiten Indexfonds (z.B. ein MSCI World ETF kombiniert mit einem Europa- oder Emerging Markets-ETF) schon global streuen.

  • Kosten der Fonds beachten: Achte bei der Fondsauswahl nicht nur auf die vergangene Performance, sondern vor allem auf die Kostenquoten (TER) der Fonds. ETFs (Exchange Traded Funds) sind oft deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds und haben keine Ausgabeaufschläge. Einige Versicherungsvermittler empfehlen gern hauseigene oder aktive Fonds, die jedoch hohe Gebühren haben können. Denke daran: Jede Gebühr schmälert Deine Rendite. Wo möglich, greife lieber zu Indexfonds/ETFs oder kostengünstigen Fonds. Viele der besten fondsgebundenen Rententarife am Markt zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine große ETF-Auswahl anbieten.

  • Anlagehorizont und Risiko anpassen: Zu Beginn (wenn Du noch weit vom Rentenalter entfernt bist) kannst Du chancenorientiert investieren, weil genug Zeit bleibt, Schwankungen auszusitzen. Je näher der Rentenbeginn rückt, desto sinnvoller kann es sein, das Portfolio etwas defensiver zu gestalten, um kurz vor dem Ziel keinen großen Verlust zu erleiden. Viele Anbieter haben automatische Umschichtungsmechanismen (Stichwort Ablaufmanagement), die z.B. ab 5 Jahre vor Rentenbeginn jährlich einen Teil vom Aktienfonds in sicherere Anlagen umschichten. Informiere Dich, ob Dein Versicherer sowas anbietet, oder kümmere Dich selbst darum, rechtzeitig Gewinne zu sichern.

  • Mit oder ohne Garantie: Überlege Dir gut, ob Du eine Beitragsgarantie (z.B. 80% oder 100% der eingezahlten Beiträge) wünschst. Mit Garantie bist Du psychologisch auf der sicheren Seite, falls es schlecht läuft. Aber Du zahlst den Preis, dass ein erheblicher Teil Deines Beitrags sehr konservativ angelegt wird (oft in festverzinsliche Anlagen), wodurch weniger Geld in die Fonds fließt. Langfristig reduziert das die Rendite möglicherweise drastisch. Jüngere Sparer mit viel Zeit bis zur Rente verzichten häufig auf Garantien, um die volle Marktchance zu nutzen. Wenn Du allerdings nur einen mittleren Horizont hast oder absolut kein Verlustrisiko auf das eingesetzte Kapital tragen willst, kann ein Garantietarif sinnvoll sein. Hier gilt es, die eigene Komfortzone zu kennen.

  • Regelmäßige Überprüfung: Schau Dir in einigen Jahren immer mal an, wie Dein Vertrag läuft. Passt die Performance? Ist die Aufteilung noch für Deine aktuelle Lebenslage geeignet? Manchmal lohnt sich ein Fondswechsel, etwa wenn ein Fonds dauerhaft schlecht läuft oder Du Deine Strategie änderst. Allerdings solltest Du auch nicht zu häufig hin und her wechseln (kein hektisches Trading betreiben); eine gewisse Kontinuität ist sinnvoll.

Insgesamt gilt: Die fondsgebundene Rentenversicherung bietet Dir viel Freiheit bei der Kapitalanlage – nutze sie weise. Informiere Dich über die angebotenen Fonds, lies ggf. unabhängige Tests oder lass Dich beraten, welche Investmentstrategie zu Deinen Zielen passt. Mit der richtigen Mischung kannst Du das Optimum aus Deinem Vertrag herausholen.

7 Steuerliche Vorteile

Ein großes Argument für die fondsgebundene Rentenversicherung sind die steuerlichen Vorteile, insbesondere im Vergleich zu einem normalen Fondsdepot. Diese ergeben sich vor allem aus der steuerlichen Behandlung von Lebens- und Rentenversicherungen in Deutschland:

  • Steuerfreie Ansparphase: Während der gesamten Vertragslaufzeit in der Ansparphase musst Du keine Steuern auf Kapitalerträge innerhalb der Police zahlen. Erzielte Zinsen, Dividenden und Kursgewinne Deiner Fonds werden nicht jährlich besteuert. In einem normalen Depot würde z.B. bei Ausschüttungen oder Verkäufen Abgeltungssteuer (25% plus Soli/Kirchensteuer) fällig. In der Versicherung hingegen bleiben 100% der Erträge im Vertrag und können sich wieder reinvestiert weiterverzinsen – ein enormer Zinseszinseffekt über die Jahre. Dein persönlicher Sparer-Pauschbetrag (801 Euro pro Jahr an steuerfreien Kapitalerträgen) wird dadurch nicht belastet und kann für andere Anlagen genutzt werden. Auch ein Freistellungsauftrag ist für die Police nicht nötig, da nichts abgeführt wird während der Laufzeit.

  • Begünstigte Besteuerung der Rente: Kommst Du in die Auszahlungsphase und lässt Dir eine lebenslange Rente auszahlen, greift die sogenannte Ertragsanteilsbesteuerung. Das bedeutet, nur ein kleiner Teil Deiner Rentenzahlung wird als steuerpflichtiges Einkommen angesetzt – nämlich der Ertragsanteil, der sich nach Deinem Alter bei Rentenbeginn richtet. Je älter Du beim Start der Rente bist, desto geringer dieser Anteil. Beispielsweise liegt der Ertragsanteil bei Rentenbeginn mit 67 Jahren bei nur 17%. Das heißt, 83% der Rente sind steuerfrei, und nur 17% werden mit Deinem persönlichen Steuersatz versteuert. Effektiv zahlst Du im Alter also sehr wenig Steuer auf diese Renten. Das kann ein großer Vorteil sein, gerade wenn Du im Alter einen niedrigeren Steuersatz hast als während der Berufstätigkeit.

  • Halbe Steuer auf Kapitalauszahlung: Entscheidest Du Dich statt der Rente für eine Einmal-Auszahlung Deines Vertragsguthabens, gibt es ebenfalls einen Steuervorteil, vorausgesetzt Du erfüllst bestimmte Bedingungen. Wenn Dein Vertrag mindestens 12 Jahre lief und Du frühestens mit 62 Jahren (bei Vertragsabschluss nach 2012; für ältere Verträge galt 60 Jahre) die Auszahlung bekommst, dann müssen von den erwirtschafteten Erträgen nur 50% versteuert werden (sogenanntes Halbeinkünfteverfahren für Altverträge bzw. §20 Abs. 1 Nr.6 EStG für Neuverträge). Das läuft praktisch darauf hinaus, dass die Kapitalauszahlung deutlich günstiger besteuert wird als würde man bei einem normalen Depot einfach alle Fonds verkaufen (wo 100% des Gewinns der Abgeltungsteuer unterliegen). Erfüllst Du die Kriterien nicht, werden die Erträge aus dem Vertrag voll mit Deinem Einkommenssteuersatz besteuert – daher ist es ratsam, Vertragslaufzeit und Abrufzeitpunkt so zu planen, dass man die Begünstigung erhält.

Wichtig: Diese steuerlichen Vorteile gelten für private Rentenversicherungen. Bei anderen Produkten wie der Rürup-Rente (Basisrente) oder Riester-Rente gibt es wieder andere Steuervorteile (z.B. Absetzbarkeit der Beiträge sofort, dafür volle Besteuerung der Rente). Aber für die klassische fondsgebundene Privat-Rente gilt: Steuerstundung in der Ansparphase und günstige Besteuerung in der Rentenphase. Das macht oft den Unterschied von einigen zehntausend Euro mehr Endvermögen aus, verglichen mit einer voll steuerpflichtigen Anlage.

Natürlich sollte man ein Produkt nicht nur wegen der Steuer abschließen. Die Steuerersparnis hilft jedoch, die Nettorendite zu verbessern. Kombiniert mit einem kostengünstigen, gut performenden Fondsportfolio kann die Fondsrente so gegenüber dem Depot finanziell aufholen, selbst wenn Versicherungsgebühren anfallen.

8 Tipps zur Auswahl eines Anbieters

Der Markt der fondsgebundenen Rentenversicherungen ist groß – viele Versicherer bieten solche Verträge an, aber die Qualität und Konditionen variieren. Hier einige Tipps, worauf Du bei der Auswahl des richtigen Anbieters und Tarifs achten solltest:

  • Geringe Kosten: Achte auf transparente und niedrige Kostenstrukturen. Ideal sind Tarife mit reduzierten Abschlusskosten (oder Nettotarife ohne Abschlussprovision, die man gegen Honorar bekommen kann) und niedrigen laufenden Verwaltungskosten. Informiere Dich über Kennzahlen wie die Kostenquote oder lies Testberichte. Beispielsweise schneiden in unabhängigen Vergleichen oft die Anbieter gut ab, die viel mit ETFs arbeiten und schlanke Kosten haben. Hohe Kosten können Deine Rendite erheblich mindern, daher ist dies ein wichtiger Faktor.

  • Fonds- und ETF-Auswahl: Ein guter Anbieter sollte Dir eine breite Fondsauswahl bieten, inklusive indexbasierter Fonds (ETFs) und verschiedenen Anlageklassen. Vielfalt erlaubt Dir, das Portfolio optimal nach Deinen Vorstellungen zu gestalten. Schaue also ins Fondsmenü des Versicherers: Sind bekannte und bewährte Fonds dabei? Gibt es auch nachhaltige Fonds, falls Dir das wichtig ist? Die Qualität der Auswahl kann ein Unterscheidungsmerkmal sein. Einige Versicherer haben nur wenige hauseigene Fonds – das wäre weniger optimal.

  • Flexibilität im Vertrag: Überprüfe, wie flexibel Du später agieren kannst. Sind Zuzahlungen und Entnahmen möglich? Kannst Du bei Bedarf die Beiträge pausieren oder anpassen? Wie oft und zu welchen Bedingungen sind Fondswechsel erlaubt? Ein guter Vertrag räumt Dir diese Spielräume ein, ohne hohe Strafkosten.

  • Garantieoptionen: Falls Dir ein gewisses Sicherheitsnetz wichtig ist, schau nach Tarifen, die optionale Garantien bieten oder nachträglich eine Sicherung des Kapitals erlauben (manche Verträge lassen einen Teil des Guthabens in sichere Anlage umschichten oder bieten einen wählbaren Garantiebetrag). Wenn Du darauf verzichten kannst, umso besser – dann wähle einen reinen Fondstarif.

  • Unternehmensstärke und Service: Da Dein Vertrag u.U. jahrzehntelang laufen soll, ist es beruhigend, wenn der Versicherer finanziell solide ist und einen guten Ruf hat. Prüfe Ratings oder Erfahrungsberichte zur Stabilität des Anbieters. Auch der Kundenservice und die Beratungsqualität sind relevant – Du solltest Dich gut aufgehoben fühlen. Gibt es eine Online-Plattform, wo Du Deine Verträge einsehen und Fonds wechseln kannst? Wie unkompliziert ist die Kommunikation? All das zählt mit.

  • Testergebnisse und Auszeichnungen: Sieh Dir ggf. aktuelle Vergleichstests an (von Stiftung Warentest/Finanztest, Wirtschaftsmagazinen etc.). Diese können Hinweise geben, welche Tarife besonders empfehlenswert sind. Zwar muss das für Deinen individuellen Fall nicht 1:1 übertragbar sein, aber wenn ein Anbieter z.B. als „Testsieger“ für niedrige Kosten und gutes Fondsangebot ausgezeichnet wurde, ist das ein gutes Zeichen.

Am Ende des Tages ist der richtige Anbieter derjenige, der zu Deinen Prioritäten passt: Möchtest Du maximale Rendite und geringe Kosten, könnte ein auf ETFs spezialisierter Direktversicherer ideal sein. Legst Du Wert auf persönliche Beratung vor Ort und kennst einen vertrauenswürdigen Vermittler, mag ein etablierter Versicherer mit gutem Beraternetz die bessere Wahl sein. Vergleiche Angebote, lass Dir alles ausrechnen und verständlich erklären. Nimm Dir die Zeit – es geht um Deine Altersvorsorge!

9 Vergleich mit anderen Altersvorsorgeprodukten

Um einzuordnen, wie die fondsgebundene Rentenversicherung im Vergleich zu anderen Optionen dasteht, hier ein kurzer Vergleich mit einigen alternativen Altersvorsorgeprodukten:

  • Fondsrente vs. ETF-Sparplan (Depot): Wie schon angesprochen, ist ein simpler ETF-Sparplan eine Art „Konkurrent“ zur Fondsrente. Der ETF-Sparplan punktet mit höchster Flexibilität und minimalen Kosten. Du kannst jederzeit verfügen, sparst ohne Vertragsbindung und zahlst nur die geringen Depot- und Fondskosten. Allerdings fallen eben Steuern auf Gewinne an, sobald Du Verkäufe tätigst oder Fonds ausschütten. Zudem musst Du Dich im Alter selbst darum kümmern, wie Du Dein angespartes Vermögen entnimmst, damit es Dir lebenslang reicht – eine garantierte Rente gibt es nicht. Die Fondsrente hingegen nimmt Dir diese Entnahmeplanung ab und garantiert Dir ein lebenslanges Einkommen, egal wie lange Du lebst. Außerdem profitierst Du vom Steuerstundungseffekt. Betrachtet man rein die Rendite abzüglich Kosten, kann der ETF-Sparplan höher liegen, aber durch die Versicherungsleistungen (Garantie, Steuervorteil, Insolvenzschutz, ggf. Hinterbliebenenschutz) kann die Fondspolice für sicherheitsorientierte Renditesucher die bessere Wahl sein. Viele Experten empfehlen: Wer diszipliniert ist und das Langlebigkeitsrisiko anderweitig absichert, kann mit eigenem Depot vorsorgen. Wer aber die Sicherheit einer Rentenversicherung möchte und Wert auf steuerliche Optimierung legt, fährt mit einer guten Fondsrente gut.

  • Fondsrente vs. klassische Rentenversicherung: Hier stehen Risiko und Sicherheit direkt gegenüber. Die klassische Rentenversicherung eignet sich für extrem konservative Sparer, die auf Garantien nicht verzichten wollen und denen klare Planbarkeit wichtiger ist als hohe Erträge. Heutzutage entscheiden sich jedoch immer weniger für die klassische Variante, da die garantierten Leistungen oft inflationsbedingt an Wert verlieren. Die fondsgebundene Variante überzeugt durch die genannten Chancen. Einige Anbieter bieten Kompromisse an (z.B. Indexpolicen oder Hybridprodukte), die die Vorteile beider kombinieren wollen, aber auch hier sollte man genau hinsehen, ob die versprochene Balance aus Sicherheit und Rendite attraktiv ist.

  • Fondsrente vs. Riester-Rente: Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge. Es gibt sie sowohl in klassischer Form als auch als fondsgebundene Variante (Riester-Fondspolicen oder Riester-Fondssparpläne). Der große Vorteil von Riester sind die Zulagen und möglichen Steuervorteile während der Einzahlung (z.B. Grundzulage, Kinderzulage). Allerdings hat Riester auch viele Regeln: u.a. Beitragsgarantie (100% der Beiträge müssen zur Rente vorhanden sein), was die Fondsanlage ausbremst, und die Rente später wird voll versteuert. Wenn Du Anspruch auf hohe Zulagen hast (Familien, Geringverdiener mit Zulagen), kann Riester attraktiv sein. Bist Du Gutverdiener ohne Kinder, fährt man oft mit einer ungeförderten Fondsrente flexibler und (wegen Versteuerung nur mit Ertragsanteil) im Alter steuerlich sogar günstiger.

  • Fondsrente vs. Rürup-Rente (Basisrente): Die Basisrente ist vor allem für Selbständige und Gutverdiener interessant, da man hohe Beiträge steuerlich absetzen kann (2025 erstmalig 100% bis zum jährlichen Höchstbetrag von ca. 25.000+ Euro). Es gibt auch fondsgebundene Basisrenten, die vom Prinzip her ähnlich funktionieren wie die private Fondsrente, aber mit dem Unterschied, dass man später nur als Leibrente auszahlen lassen kann (kein Kapitalwahlrecht) und diese Rente dann voll zu versteuern ist. Auch können Basisrenten nicht gekündigt, sondern nur beitragsfrei gestellt werden. Im Kern: Die Basisrente lohnt sich, wenn man jetzt Steuern sparen will. Die fondsgebundene Privat-Rente (ohne Förderung) lohnt sich eher, wenn man flexible Verfügbarkeit und günstige Besteuerung im Alter möchte. Man kann natürlich auch beide Wege kombinieren.

  • Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Falls Dein Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge anbietet (Direktversicherung, Pensionskasse etc.), solltest Du diese Option ebenfalls prüfen. Beiträge zur bAV sind bis zu einer gewissen Höhe steuer- und sozialabgabenfrei, was einen hohen Sofortvorteil bringt. Allerdings ist man in der Anlage nicht so frei (der Arbeitgeber wählt mit dem Anbieter das Produkt) und die Rente wird später voll besteuert und unterliegt Krankenversicherungsbeiträgen. Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann auch als bAV genutzt werden, aber bei rein privat abgeschlossener Vorsorge hast Du mehr Kontrolle über die Fonds. Wenn Dein Arbeitgeber einen Zuschuss gibt, ist bAV fast unschlagbar (geschenktes Geld sollte man mitnehmen). Ohne Zuschuss muss man rechnen, ob die bAV gegenüber einer privaten Lösung Vorteile hat.

  • Immobilien und andere Altersvorsorgewege: Neben Finanzprodukten investieren viele Menschen auch in Immobilien (Eigentumswohnung, Haus) als Altersvorsorge oder nutzen Banksparpläne, Bausparverträge etc. Diese lassen sich schwer direkt mit einer Fondsrente vergleichen, da es andere Kategorien sind. Man kann jedoch sagen: Eine Immobilie bietet Sachwert und Wohnnutzen, aber keine automatische lebenslange Rente – man könnte im Alter Miete sparen oder durch Verkauf Kapital schlagen. Ein Bausparvertrag ist sehr sicher, aber renditeschwach und eher zweckgebunden (Wohnen). Im Endeffekt sollte man Altersvorsorge ganzheitlich betrachten: Eine Fondsrente kann zusammen mit z.B. Immobilienbesitz und gesetzlicher Rente ein solides Gesamtpaket bilden.

10 Unser Fazit

Die fondsgebundene Rentenversicherung ist ein spannendes Instrument für die Altersvorsorge. Sie eignet sich für alle, die renditeorientiert fürs Alter vorsorgen möchten und bereit sind, etwas Risiko zu tragen, ohne aber auf einen gewissen Versicherungsschutz (lebenslange Rente, Hinterbliebenenoptionen) zu verzichten. Du hast nun viel über Funktionsweise, Vor- und Nachteile, Steuern und Alternativen erfahren. Wie geht es weiter?

Wenn Du denkst, dass eine Fondsrente für Dich in Frage kommt, lass Dich am besten individuell beraten. Die Auswahl am Markt ist groß und die richtigen Vertragsdetails hängen von Deiner Situation ab: Wie hoch soll Deine Rente später ca. sein? Wie viel kannst Du monatlich investieren? Welche Risikoneigung hast Du? All das berücksichtigt unser Team gerne mit Dir zusammen.

Jetzt persönliche Beratung nutzen: Unsere Vorsorge-Experten helfen Dir dabei, die für Dich passende fondsgebundene Rentenversicherung zu finden. Ob Du gerade erst anfängst, Dich mit dem Thema Altersvorsorge zu beschäftigen, oder konkrete Angebote vergleichen möchtest: Wir stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite. Kontaktiere uns noch heute für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Gemeinsam stellen wir sicher, dass Deine Altersvorsorge auf soliden Beinen steht und optimal auf Deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.

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Michael Drewes

Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK)

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